Fürstenfeldbruck:Alexa Zierl zu OB-Kandidatur bereit

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Alexa Zierl will als Oberbürgermeisterin das zu Ende führen, was Klaus Pleil angefangen hat. (Foto: Johannes Simon)

Die Brucker Grüne will jedoch nur antreten, wenn sie auch von der BBV unterstützt wird

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Alexa Zierl, 47, Stadträtin der Grünen in Fürstenfeldbruck ist bereit, sich bei vorgezogenen Wahlen um die Nachfolge des erkrankten Oberbürgermeisters Klaus Pleil (BBV) zu bewerben. Auf SZ-Nachfrage bestätigte die Kommunalpolitikerin, die bis zum Sommer Vorsitzende des Energiewendevereins Ziel 21 war, am Dienstag entsprechende Informationen aus gut unterrichteten Kreisen. Die promovierte Elektrotechnikerin knüpft eine mögliche Kandidatur an bestimmte Bedingungen. "Ich stehe gerne zur Verfügung", sagt sie, aber "es muss für die BBV passen". Sie will also nur dann antreten, wenn sie die gemeinsame Kandidaten von BBV und Grünen ist. Sehe das die BBV anders, würde Zierl jeden anderen BBV-Bewerber für das höchste politische Amt in Fürstenfeldbruck unterstützen. Hinter diesen Überlegungen steckt das Kalkül, dass BBV und Grüne gemeinsam eine Chance haben, die OB-Wahl zu gewinnen und damit ihre bisherige Politik fortzusetzen.

Zierls Begründung für die Einschränkung, nur gemeinsam mit der BBV anzutreten, lautet: "Es gehe um die Sache, nicht um die Partei." Um zu ergänzen: "Ich bin keine Parteipolitikerin. " Den Grünen habe sie sich nur angeschlossen, weil diese Partei ihr in Umwelt- und Energiefragen am nächsten stehe. Als OB-Kandidatin sähe sich die Mutter von zwei Kindern als Sachwalterin dessen, wofür die Fürstenfeldbrucker den OB-Klaus Pleil und dessen politische Gruppierung mit großen Mehrheit gewählt und damit die CSU-Dominanz im Rathaus bei der Kommunalwahl 2014 beendet hatten.

Aus diesem Grund würde die Grüne, sofern ihre Partei und die BBV sie als gemeinsame Bewerberin für geeignet halten sollten, ihre Amtszeit auf die verbleibenden drei Jahre bis zur nächsten regulären Kommunalwahl im Jahr 2020 beschränken. Erst dann sollten die Karten neu gemischt werden und Bilanz gezogen worden, so Zierl. Auch die Aussage, als Sachverwalterin der Anliegen von Pleil und der BBV anzutreten, macht die 47-Jährige mit einer ihr wichtigen Einschränkung. Sollten das die Brucker anders sehen, wäre ihr das auch recht. Schließlich sei es "gemein vom Schicksal" gewesen, "Klaus Pleil nach 1,5 Jahren wieder komplett aus dem Spiel zu nehmen". Da sich so etwas nicht gehöre, sollte die BBV die Chance bekommen, trotzdem die sechs Jahre der gesamten Wahlperiode durchzuarbeiten und die Ernte einzufahren. Selbst einen Wahlsieg der CSU sähe die Stadträtin gelassen. Sie verweist auf folgende Tatsache: "Unsere bunte Regierung hat mit einem CSU-Bürgermeister noch die Mehrheit." Am "allerliebsten" wäre es der Grünen, wenn sich SPD, Grüne und BBV auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen könnten. Für sehr wahrscheinlich hält sie das jedoch nicht.

Von der BBV war am Dienstag keine Stellungnahme zu erhalten. BBV-Vorsitzender Klaus Quinten war nicht zu erreichen, andere wie Tommy Beer verwiesen darauf, nicht informiert zu sein. Allerdings trifft sich die BBV-Stadtratsfraktion am kommenden Wochenende zu einer Klausurtagung. Bei dieser soll die Kandidatenfrage für die vorgezogene OB-Wahl angesprochen werden.

© SZ vom 09.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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