Fürstenfeldbruck:Aiwangers Stimme

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Michael Leonbacher (Foto: Carmen Voxbrunner)

Michael Leonbacher arbeitet jetzt für die Staatsregierung

Von Erich C. Setzwein

Er ist Amtmann im Notardienst von Beruf und leidenschaftlicher Politiker auf ehrenamtlicher Basis. Michael Leonbacher, 57 Jahre alt und in Gröbenzell wohnend, wird im Dezember zum Shootingstar der Freien Wähler. Zwar steht die Bayernkoalition aus der gerupften CSU und den erstarkten Wählern schon, doch FW-Chef Hubert Aiwanger braucht als stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister einen Sprecher. Und wer käme da besser in Frage als Leonbacher.

Schon beim Landtagswahlkampf 2013 hat Michael Leonbacher schwer mitgemischt. Er ist Pressesprecher des FW-Landesverbandes, Vorsitzender der FW-Fraktion im Kreistag, Gemeinderat in Gröbenzell und Sprecher seiner Fraktion dort, sowie Mitglied in der Kreisvorstandschaft der Freien Wähler. Nun wird der durch seine Eloquenz und kommunal-, wie landespolitische Kompetenz bekannte Leonbacher auch stellvertretender Regierungssprecher. Leonbacher wird nachgesagt, dass er ein besonderes Gespür für die Landespolitik hat. Als Sprecher von Hubert Aiwanger hat er den Wahlkampf von ganz prominenter Stelle aus mitgemacht. Ohne selbst zu kandidieren. Zu dem Zeitpunkt war er noch Kreisvorsitzender der Freien Wähler. Diesen Posten gab er ein Jahr später ab, zwölf Jahre, nachdem er gewählt worden war. Seither führt Hans Friedl aus Alling die Freien Wähler. Friedl trat als Direktkandidat im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost zur Landtagswahl 2018 an und erreichte über die FW-Liste ein Mandat.

Vor fünf Jahren noch hatten Leonbacher und Aiwanger gehofft, in Bayern genügend Stimmen zu bekommen, um sich nach dem Wiedereinzug in den Landtag als Koalitionspartner anbieten zu können. Doch es reichte gerade so, um wieder eine Fraktion im Maximilianeum zu haben. In diesem Jahr aber änderte sich die Stimmung gewaltig. Die Freien Wähler, die in vielen Gemeinden und Städten Bürgermeister sowie ein Dutzend Landräte stellen, wurden als Wahlalternative für viele Konservative, die bei früheren Wahlen für die CSU gestimmt hatten, interessanter. Auch in diesem, für die FW so wichtigen Landtagswahlkampf war Michael Leonbacher dabei, aber wieder nicht als Kandidat. Seine Chance sollte noch kommen.

Damit die Freien Wähler nun auch als Koalitionspartner der großen CSU stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, wird unter anderem am Geschick von Michael Leonbacher liegen. Es ist davon auszugehen, dass er die großen und die kleinen Themen, mit denen man auffällt, erkennt und sie erfolgreich am Nachrichtenmarkt zu platzieren weiß.

© SZ vom 29.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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