Fürstenfeldbruck:Abschied vom Landfrauenchor

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Paul Weigl übergibt Taktstock an Nachfolgerin

Von Julia Huss, Fürstenfeldbruck

Im September schwang Paul Weigl ein letztes Mal den Dirigentenstab bevor er nach 34 Jahren nicht nur symbolisch, sondern auch ganz offiziell den Taktstock an seine Nachfolgerin Gertraud Schöttl weitergab. Weigl, Gründungsmitglied des Landfrauenchors Fürstenfeldbruck blickt wehmütig aber auch voller Freude auf eine aufregende Zeit als Chorleiter der Landfrauen zurück.

Obwohl Weigl, ursprünglich als Lehrer an einer Volkshochschule, später als Rektor und dann schließlich im Schulamt tätig war, wurde seine Leidenschaft für die Musik bereits zu Schulzeiten gefördert, denn seine Hauptfächer waren Deutsch und Musik. Deshalb lernte er schon sehr früh die Geige und das Klavier zu spielen und wechselte dann später zu der Orgel, die er bis heute mit großer Freude erklingen lässt. Als der gebürtige Moorenweiser dann schließlich 1983 gefragt wurde, ob er sich bereit erklären würde einmal mit dem Fürstenfeldbrucker Landfrauenchor, der damals aus 30 Bäuerinnen bestand, zu üben, war ihm bereits nach dem ersten Treffen bewusst, dass "sie singen können und wollen".

Mehr musste der ehemalige Lehrer auch gar nicht wissen, um sich bereit zu erklären den Chor zu leiten. Der musikbegeisterte Weigl fing an mit den Landfrauen Liedgut im bayerischen Dialekt einzuüben, um sich dann im Laufe der Zeit immer vielfältigeren Stücken zu widmen. Die Musik wurde zum Bindeglied des Vereins und in den letzten Jahren sind sie mehr geworden als nur ein Chor, der mittlerweile zwischen 30 und 35 Mitgliedern schwankt und sich zweimal im Monat trifft. "Wir sind eine harmonische Gemeinschaft geworden" betont Weigl. Aber nicht nur der Harmonie wegen, sondern auch Dank besonderer Höhepunkte wie der Auftritt in der Ignatiuskirche 1995 in Rom machten ihm den Abschied schwer. Auch der zweite Aufritt in Rom im Jahr 2000 und die Aufnahmen für den Bayerischen Rundfunk "waren Highlights", berichtet der 81-jährige. Trotz dieser musikalischen Sternstunden, musste Weigl seinen geliebten Taktstock abgeben, denn nun sei auch die jüngere Generation einmal an der Reihe, sagt Weigl. Zum Abschied lud der engagierte Chorleiter noch einmal alle Mitglieder und Wegbegleiter der ersten Stunde ein, um ein letzte Mal gemeinsam zu singen. "Wir haben uns alte Lieder wieder in Erinnerung gerufen", erzählt Weigl. Trotzdem, ganz kann sich der ehemalige Schulleiter von seiner musikalischen Laufbahn noch nicht trennen, denn er wird weiterhin zweimal im Monat mit dem Kirchenchor Jesenwang üben.

© SZ vom 05.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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