Der Olchinger Messerexperte Erwin Schneller hört auf. Allein das ist schon eine Nachricht wert. "Ich bin jetzt 80 Jahre alt", sagt Schneller, "da ist ein Nachfolger - ein weicher Übergang - nötig." 15 Jahre lang hat Schneller die Olchinger Messertage, die am Samstag und Sonntag wieder im Olchinger KOM stattfinden, organisiert. Kommendes Jahr übernimmt das Ernst Siebeneicher-Hellwig aus Dachau, der ebenfalls zum Arbeitskreis Messertage gehört. Viel ändern muss der Nachfolger nicht. Die Messertage seien jedes Jahr wieder ein "Riesenerfolg", wie Schneller sagt. 600 Besucher zählte er vergangenes Jahr.
Auch diesmal sind wieder 52 Aussteller dabei. Die Ausstellerplätze sind schon immer im März ausgebucht. Sie kommen auch aus Norwegen, Schweden, der Schweiz und Österreich. Schneller erinnert sich noch gut daran, dass er vor einigen Jahren einem Aussteller aus dem fernen Alaska leider absagen musste, weil er zu spät dran und im KOM kein Platz mehr gewesen war. Die Skandinavier würden vor allem mit aufwendigem Verzierungen und Gravuren beeindrucken. Die Messergriffe der Schweden und Norweger sind häufig aus Rentierhorn. Messer sind offenbar eine Männerdomäne. Nur eine Frau aus Franken kommt als Ausstellerin nach Olching.
Die Zurückhaltung der Frauen kann Schneller nicht so recht erklären. Die Ausstellerin aus Franken sei die Ehefrau eines Schmiedemeisters. Es gibt wieder einen "Schnäppchentisch", wie er es nennt, an dem es Messerrabatt gibt. Aber gute Messer sind teuer. "Ab 150 Euro aufwärts", erklärt der Organisator. "Sammler geben aber auch 3000 oder 4000 Euro für ein Liebhabermesser aus." Auch Schärfvorführungen wird es wieder geben. Das Messerschärfen ist offenbar eine Wissenschaft für sich. "An der Haustür würde ich niemandem mein Messer zum Schärfen geben", bekräftigt Schneller, der selbst Schärfkurse an der Volkshochschule unterrichtet. Da könne man nur Pfusch erwarten.
15. Olchinger Messertage, KOM, Hauptstraße 68, Samstag, 10 bis 17 Uhr, Sonntag, 10 bis 16 Uhr.