Protest beginnt im Kleinen: Etwa 40 Menschen und zwei Hunde sind dem Aufruf von "Germering for Future" gefolgt und versammelten sich am Freitagvormittag auf dem Marktplatz vor der Germeringer Stadtbibliothek, um gemeinsam zum für diesen Tag angekündigten großen Klimastreik nach München zu fahren.
"Wir wollen Leuten, die allein vielleicht nicht nach München gefahren wären, die Möglichkeit geben, sich uns anzuschließen", sagt Organisator Michael Lorenz vom Bündnis "Germering for Future". Und tatsächlich kommen manche Menschen allein, bleiben aber nicht lange allein - wie das beim Demonstrieren eben so ist.
Im September fand in Germering eine eigene Demonstration mit 2000 Teilnehmern statt. Dieses Mal bleibt es beim gemeinsamen Vortreffen und einem kleinen Demozug zum Bahnhof - aus organisatorischen Gründen, aber auch, um die große Demonstration in München mitzuerleben und zu verstärken: "München hat die besseren Redner, dort ist bessere Stimmung und mehr Musik", sagt Sophie Schuhmacher von "Germering for Future", die sogar ihren Hund zur Demo mitnimmt. "Außerdem kommt Claus von Wagner, den würde ich schon ungern verpassen."
Die Oberstufenschüler beider Germeringer Gymnasien können nicht mitstreiken - sie müssen an diesem Freitag Klausuren schreiben. Dafür werden sie von Aktivisten aller Altersgruppen vertreten: "Parents for future" oder "Omas for Future" steht auf den Pappschildern.
Nach gut 20 Minuten Herumstehen und Vorbereiten geht es in der Kolonne ohne Reden und ohne großen Aufruhr in Richtung S-Bahn. Ihre Energie heben sich die Aktivisten für die anschließende Demonstration auf dem Münchner Königsplatz auf.