Fridays for Future :Auf der Straße für den Klimaschutz

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Mehrere Demonstranten, darunter auch Kinder, setzten sich in Bienenkostümen für die Artenvielfalt ein. (Foto: Leonhard Simon)

Deutlich mehr Menschen als voriges Jahr demonstrieren in Fürstenfeldbruck gegen die Erderwärmung

Von Johanna Haas, Fürstenfeldbruck

"Wie wäre es, in einer Welt zu leben, in der die Klimakrise genauso Ernst genommen wird wie die Corona-Pandemie?" Mit diesen Worten begrüßt die Klima-Bloggerin Aline Pronnet am Freitagnachmittag die Demonstrantinnen und Demonstranten auf der B2 auf Höhe des Schulzentrums. Weltweit finden an diesem Tag in 1700 Städten Klima-Demos statt - auch in der Kreisstadt.

Klimaschutz-Initiativen aus Fürstenfeldbruck, Germering, Olching, Puchheim und Gröbenzell haben sich zu einer gemeinsam Aktion zusammen geschlossen, darunter das "Bündnis Zukunft" aus Germering, "Gröbenzell For Future", "Olching For Future" sowie "Puchheim for Future". Laut den Veranstaltern sind etwa 800 Menschen aus allen Altersgruppen gekommen.

Ihr Ziel ist es, die Wählerinnen und Wähler auf die große Bedeutung ihrer Wahlentscheidung aufmerksam zu machen. "Schon vor einem Jahr haben wir an Politiker appelliert, das 1,5 Grad Ziel einzuhalten und verdammt noch mal ihren Job zu machen", ruft Veranstalterin Alina Reize ins Mikrofon. Im Hintergrund läuft das Lied "Planet" von Mal Élevé: "Wir haben keinen Planet B" dröhnt es aus den Lautsprechern. Bevor die Demonstranten loslaufen, gibt es eine Kundgebung. Fridays-for-Future-Mitglied Reize ist die erste. Sie appelliert daran, die Kipppunkte nicht zu überschreiten. "Für alle, die nicht wissen, was Kipppunkte sind, hier noch mal eine kurze Erklärung: Ihr wisst ja alle, wie man Popcorn macht. Man wirft Maiskörner in einen Topf und erhitzt sie. Es wird immer heißer und heißer und irgendwann ploppen die Maiskörner auf - es entsteht Popcorn", sagt Reize. Auch die Erde werde immer heißer und heißer, und es gebe einen Punkt, an dem die Ökosysteme die Hitze nicht mehr ertragen - sie kippen. "Dann können wir auch nicht mehr zurück. Aus gepopptem Korn kann auch kein normales Maiskorn mehr werden", erklärt Reiz.

Zum Abschluss ihrer Rede macht die junge Frau noch auf einige Slogans aufmerksam, die während der Demo gerufen werden können. "Wir sind laut, wir sind viele, haltet euch an Klimaziele." Die Menschen wiederholen diesen Satz begeistert und schwenken dabei ihre Plakate hin und her. Auf einem der Plakate steht "Wer braucht schon das Pucher Meer, wenn die Amper zum See wird?"

Man sieht viele solcher landkreisbezogenen Plakate, denn die meisten Demonstranten kommen aus Fürstenfeldbruck. So auch Astrid Götz. Sie ist mit ihren drei Kindern da. "Wir wollen zeigen, dass mehr getan werden muss. Wir benutzen zum Beispiel nicht das Flugzeug und auch kaum ein Auto. Das meiste machen wir mit dem Rad", sagt Götz.

Auch die 73-jährige Hermine Kusch ist gekommen. "Wenn es um den Klimaschutz geht, betrifft das alle Menschen. Das ist unser gemeinsames Problem", sagt sie. Bevor Kusch mit ihrem Mann los geht, spricht Aline Pronnet noch einen Appell aus: "Wir wollen doch zurückblicken und sagen könne, dass wir alles richtig gemacht haben."

© SZ vom 25.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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