Fest:Mit Zirkus und Schul-Honig

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Als Artisten präsentieren sich die Montessori-Schülerinnen und -schüler bei der Jubiläumsfeier. (Foto: Günther Reger)

Die Montessori-Schule feiert ihr 25-jähriges Bestehen

Von Manfred Amann, Günzlhofen

Als die Montessori-Schule im Jahr 2014 in der vormaligen Mittelschule in Günzlhofen den Unterricht aufnahm, waren einige Bürger noch skeptisch gewesen, ob es auf Dauer gut gehen wird, wenn halb so viele Schüler wie Einwohner den kleinen Ort überfluten. Laut Bürgermeister Norbert Riepl gibt es solche Bedenken aber längst nicht mehr. "Ihr seid ein Teil von uns seit dem ersten Tag", versicherte der Gemeindechef am Samstag bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Montessori-Schule. Es habe in den vergangenen vier Jahren keine einzige Bürgerbeschwerde gegeben und über Vandalismus, wie man von manch anderen Schulen höre, könne man auch nicht klagen. "Der Schulverband ist sehr glücklich, euch als Mieter zu haben", lobte Riepl als dessen Vorsitzender und versprach, auch weiterhin dafür zu sorgen, dass die etwa 250 Schülerinnen und Schüler in angenehmer Atmosphäre lernen können.

Ein Glücksfall sei es gewesen, dass die Schule damals von Olching nach Günzlhofen habe umziehen können, befand daraufhin dankend Schulleiterin Anke Bille. Man habe ideale Räumlichkeiten mit einem großen, grünen Außenbereich bekommen, "wie man sich es nur wünschen kann". Bürgermeister Riepl war auch begeistert davon, dass die Schule ihr Jubiläum und ihre Geschichte mit einem Zirkusprogramm aufarbeitete. "Es war eine fast filmreife Aufführung", schwärmte auch Riepls Vorgänger im Amt, Bernhard Schulze, der 2013 den Mietvertrag mit der Schule geschlossen hatte.

In dem etwa 200 Zuschauer fassenden Zirkuszelt war kaum mehr ein Sitzplatz frei bei beiden Aufführungen, in denen Kinder und Jugendliche aller Klassen den 25-jährigen Werdegang artistisch, akrobatisch und witzig in der Manage darboten. Die einzelnen Stationen der Vorstellung wurden dabei auf beschriebenen und bemalten Kisten angezeigt, die immer wieder passend gestapelt wurden. Die Gründung der Schule 1993 in Maisach wurde zum Beispiel mit dem Titel "Nur eine Träumerei" durch Übungen mit Vertikaltüchern zelebriert. An die Einführung der Jahrgangsmischung in den Klassen eins bis vier im Jahr 2000 erinnerten Hip-Hop-Tänzer unter dem Motto "Die große Mischung", und der Umzug nach Günzlhofen war als "Endlich angekommen" überschrieben und wurde auf einem sportlichen Parcours dargeboten.

Zwischendrin wurde mehrmals deutlich, dass nach dem Umzug nach Fürstenfeldbruck (1994) und Olching (1995) die Sehnsucht immer größer geworden war, ein eigenes Schulgebäude zu bekommen. Eine Gruppe Fakire inszenierte die Neubauplanung als "eine spannende Herausforderung" und die Auseinandersetzung zwischen Regierung, Landratsamt, Eltern und Schulleitung in Sachen Neubau zeigte eine Gruppe mit dem afro-brasilianischen Tanz Capoeira, in dem Kampfkunst, Musik und Tanz verschmelzen. Zwischendurch zur Auflockerung begeisterten Clowns und Percussion. Anke Bille zeichnete schließlich noch "Lehrkräfte und Eltern der ersten Stunde" mit einer Ehrenmedaille aus. Anschließend überraschten Lehrer und Eltern die Schulleiterin im Chor mit dem Lied "Mein grüner kleiner Kaktus". "Wann habt ihr das einstudiert?" fragte Bille sichtlich gerührt in Anspielung auf die vielen Stunden, die man zur Vorbereitung des Jubiläums ohnehin zusammen geübt hatte. Gefeiert wurde dann in der Schulaula mit Sekt, Kaffee und Kuchen. Die "Schul-Imkerei" bot Honig an, Kinder konnten sich schminken lassen, basteln oder zeichnen und für Eltern standen die Schulräume offen.

© SZ vom 23.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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