Faschingszug Olching:Spaß mit Auflagen

Lesezeit: 2 min

Kein Berufsewunsch, aber eine einfallsreiche Verkleidung: Als Cocktail beim Olchinger Faschingszug mitgehen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Beim Faschingszug darf nur mitfahren, wer eine Einladung erhalten hat. Glasflaschen sind auf den Wagen wie bei den Fußgruppen verboten. Das Olchinger Faschingskomitee will die Veranstaltung so sicherer machen

Von Katharina Knaut, Olching

Kaum ein Jahr ist vergangen, ohne dass das Abbild eines Politikers am Faschingsdienstag durch Olchings Straßen gefahren wäre. In dieser Saison werden sogar noch mehr Gesichter als sonst die Wägen schmücken: "Die Kommunalwahlen sind ein beliebtes Thema", sagt Johann Krämer, Vorsitzender des Faschingskomitees. Vor allem Köpfe von Politikern aus Olching und Fürstenfeldbruck werden die Gefährte zieren.

Mehr als 20 000 Zuschauer kommen jedes Jahr am Faschingsdienstag nach Olching. "Von den Besucherzahlen her dürften wir der größte Zug in der Umgebung sein", sagt Krämer. Die Anzahl der Fahrzeuge ist inzwischen limitiert. Insgesamt 27 Wagen und zehn Fußgruppen machen sich am Dienstag zum 67. Faschingszug auf den Weg durch die Olchinger Hauptstraße. 2018 waren es noch 50, erst im vorigen Jahr reduzierte das Komitee die Zahl. In diesem Jahr gab es noch eine zusätzliche Auflage: Wagen durften nur angemeldet werden, wenn sie vom Verein zuvor eine Einladung erhalten hatten.

Die Mitglieder des Komitees hatten im Vorfeld die sozialen Netzwerke, darunter die Plattform Youtube, nach Beiträgen vom vorigen Jahr durchsucht. "Diejenigen, die voriges Jahr über die Stränge geschlagen haben, erhielten keine Einladung", sagt Krämer. Fußgruppen können sich nach wie vor ohne Einladung anmelden. Wagen dürfen nur noch von maximal 50 Personen begleitet werden. "Voriges Jahr waren es teilweise 80 bis 100", sagt Krämer. Eine weitere Auflage: Lautsprecher müssen in diesem Jahr nach innen gedreht werden, um die Lautstärke zu reduzieren. Auch dürfen Kunststoffabfälle und Konfetti nicht in die Menge geworfen werden. Das Verbot von Glasflaschen besteht weiterhin, sowohl für die Teilnehmer auf den Wagen als auch für die Fußgruppen. Getränke müssten aus Bechern getrunken werden, erklärt Krämer. Der Verein hofft, den Alkoholkonsum auf diese Weise zumindest ein wenig einschränken zu können. "Es ist viel einfacher, aus Flaschen als aus Bechern zu trinken", sagt Krämer. Ein generelles Alkoholverbot spricht das Komitee aber nicht aus. "Das können wir nicht kontrollieren", sagt Krämer. Lediglich hochprozentiger Alkohol sei nicht erlaubt. Das Komitee hat zusätzlich das Securitypersonal aufgestockt, das den Zug begleiten wird. Die Vorkehrungen würden jedes Jahr im Dezember mit der Polizei, der Feuerwehr, dem Ordnungsamt und dem Landratsamt abgesprochen.

Vor 20 Jahren seien noch weniger Auflagen nötig gewesen, erklärt der Vorsitzende des Komitees. Doch seitdem habe sich einiges verändert: Beispielsweise verfügten Lautsprecher inzwischen über viel größere Kraft. "Früher hatte man vielleicht noch ein Notstromaggregat dabei. Heute sind es ganze Kraftwerke." Die Wagen seien außerdem viel größer geworden, und dazu aufwendiger: "Damals waren das noch ein paar zusammengezimmerte Bretter", erinnert sich Krämer. Doch die Wagenbauer gäben sich immer mehr Mühe. "Die wollen sich gegenseitig übertreffen." Jedes Jahr verleiht das Komitee nach dem Zug den originellsten Wagen und Fußgruppen auf dem Nöscherplatz einen Preis. "Ein paar Fahrzeuge habe ich dieses Jahr schon gesehen", sagt der Vorsitzende. "Da sind wirklich wieder tolle Arbeiten dabei!"

Der Faschingszug beginnt am Dienstag, 25. Februar, um 14 Uhr am Daxerhof, Feursstraße 25.

© SZ vom 21.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: