Faschingszug in Moorenweis:Mehr als 1100 Teilnehmer

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TSV organisiert größten Umzug seiner Geschichte

Von Manfred Amann, Moorenweis

Zur Hochburg der Narren im westlichen Landkreis wird Moorenweis am Faschingssonntag wieder - nach einem Jahr Pause. Vor hundert Jahren wurde der TSV Moorenweis gegründet, vor 70 Jahren die Faschingsgarde, und seit 60 Jahren gibt es den Faschingszug. Anlässlich dieser Jubiläen organisiert der TSV einen "Faschingszug mit anschließender Riesengaudi", der alle bisherigen Narrentreffen im Ort in den Schatten stellen soll.

"Es haben sich mehr als 60 Gruppen mit insgesamt etwa 1100 Teilnehmern angemeldet und wir erwarten Tausende von Zuschauern", sagt Franz Seiler, der Vorsitzende des Faschingsausschusses. Erfahrungsgemäß reihten sich viele verkleidete Zuschauer ein und feierten nachher kräftig mit. Gut ein Drittel mehr aktive Teilnehmer als beim jüngsten Umzug 2018 seien eine große Herausforderung, der man nur mit guter Vorbereitung gerecht werden könne. Wegen der erwarteten Länge des Zuges wurde der bislang übliche Weg etwas abgeändert. Die Aufstellung darf ausschließlich in der Römer- und in der Erlenstraße von frühestens 13 Uhr an erfolgen. Jeder Teilnehmer, egal ob Wagen oder Fußgruppe, erhält eine Nummer, die am Rande der Straßen den Platz zuweist. "Nur so können wir eine geordnete Zugreihenfolge sicherstellen", sagt der Vorsitzende. Die Pfalzstraße dürfe zum Aufstellen nicht benutzt werden. Angemeldet seien 25 größere Themenwagen, die Tendenz gehe eher in Richtung Fußgruppen mit kleinen oder ganz ohne Fahrzeuge. Den Anmeldungen zufolge wird alles aufs Korn genommen, was den Menschen nicht gefällt, was sie lächerlich finden oder gar total ablehnen. Verraten wird vorab allerdings nichts.

Durchgedrungen ist mittlerweile dennoch, das die Fußgruppe "Amseln" aus der Amselstraße mit einer Rakete aus Ölfässern an einer Lokomotive die "Bayerische Raumfahrt" bloßstellen will und der Burschenverein ein großes Monopoly mit Ortsbezug bastelt, weil es das beliebte Spiel seit 85 Jahren gibt. Laut Seiler werden aber hauptsächlich örtliche und regionale Themen vom Gemeindeleben über die Kommunalpolitik bis zum Sport aufgegriffen, weniger Aspekte der großen Politik.

Die Gruppen kommen nicht nur aus Moorenweis, sondern aus allen Ortsteilen und aus den umliegenden Ortschaften. Vor dem Umzug, von 12.30 Uhr an, werden an den sechs Verkaufsständen entlang der Feiermeile die Moorenweiser Turnergarde, die Noname s au s Kottgei sering, die örtliche und die Walleshausener Blaskapelle sowie "Überraschungen" die Zuschauer unterhalten. Der erste Faschingszug in Moorenweis wurde im Jahre 1960 bejubelt, so dass neben dem 100-Jährigen des TSV Moorenweis auch der Faschingszug mit seinen 60 Jahren ein kleines Jubiläum feiern könne, erzählt Seiler. Er erinnert daran, dass die unregelmäßig organisierte Faschingsgaudi "seit jeher ein Highlight in Moorenweis" gewesen sei. Beim Umzug anlässlich des 50. Jubiläums im Jahr 2010 hatten laut Vereinsstatistik 44 angemeldete Gruppen mitgemacht. Ein besonders schöner Umzug sei 2003 organisiert worden, als Moorenweis seine urkundliche Erstnennung vor 1250 Jahren feierte. Nachzulesen ist auch, dass Uli Vogt alle Umzüge seit dem ersten am 8. Februar 1960 organisierte, bis zu seinem Tode im Jahr 1998. Der Zug endet an der TSV-Turnhalle. Es wird wieder eine Après-Ski-Bar vor der Halle aufgebaut. Drinnen geht die Gaudi mit einer Faschingszug-Abschlussparty weiter.

Die Faschingsgaudi beginnt am Sonntag, 23. Februar, um 12.30 Uhr, der Umzug startet um 14 Uhr

© SZ vom 21.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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