Erntebilanz für Fürstenfeldbruck:Zufrieden mit Weizen und Mais

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Das feuchtwarme Sommerwetter beschert den Landwirten einen hohen Ertrag. Allerdings kommen jetzt die Preise unter Druck.

Andreas Ostermeier

Die Brucker Bauern sind mit den Ernteerträgen recht zufrieden. Kreisobmann Johann Drexl sagte im Gespräch mit der SZ, bei Mais und Weizen würden in diesem Jahr hervorragende Erträge erreicht. Schlechter als in anderen Jahren fiel die Bilanz allerdings für Raps oder Wintergerste aus, die bereits Ende Juni geerntet wurden. Diesen Früchten schadete die Trockenheit in den Frühjahrsmonaten. Das feuchtwarme Wetter, das den Sommer bestimmte, hat Weizen und Mais gut wachsen lassen. Vor allem auf den schweren Böden, die das Regenwasser gut halten können, sei der Weizen gediehen und habe großen Ertrag gebracht, sagte Drexl. Von einer "weitgehend zufriedenstellenden" Weizenernte für das südliche Bayern spricht auch der Bayerische Bauernverband in einer Pressemitteilung. Allerdings seien im Norden des Freistaats zum Teil erhebliche Mindererträge zu verzeichnen, heißt es. Eine reichhaltige Ernte erwartet der Kreisobmann und Landwirt aus Hattenhofen auch beim Mais. Ende September/Anfang Oktober sollen die Früchte geerntet werden, möglicherweise auch ein bisschen früher als sonst, weil der Mais in Wachstum und Reife schon recht weit ist. Drexl: "Das Wetter hat gepasst." Die feuchtwarme Witterung hat auch das Gras sprießen lassen und zu guten Grünlandernten geführt. Weil es jedoch nur wenige trockene Tage hintereinander gegeben hat, sei das Einbringen des Heus bisweilen schwierig gewesen, sagte Drexl. Eine Ausnahme von den guten Erträgen auf Grünland machte nur der erste Schnitt im Frühjahr. Dessen Ergebnis erreichte wegen der Trockenheit lediglich 60 bis 70 Prozent des Normalwerts. Betroffen davon sind laut Drexl in erster Linie die Pferdehalter. Denn das Frühjahrsheu ist bei den Rössern wegen seiner Zusammensetzung recht beliebt. Nun ist es schwieriger zu bekommen und teurer geworden. Mit negativen Auswirkungen bei den Preisen haben aber auch die Bauern zu tun, denn eine reichhaltige Ernte lässt die Preise sinken. Beim Weizen habe man vor einem halben Jahr noch Verträge abschließen können, nach denen für den Doppelzentner (das entspricht 100 Kilogramm) Weizen bis zu 21 Euro bezahlt wurden. Momentan rechnet Drexl mit einem Preis von 17 bis 20 Euro, je nach Qualität. Laut dem Kreisobmann "jammern" die Kartoffelbauern "sehr". Die Knollen aus den Äckern seien heuer recht groß, was den Absatz bei den Verbrauchern behindere, weil "die Hausfrau Kartoffeln mittlerer Größe schätzt", wie Drexl sagt. Zudem seien auch die Preise "unter Druck geraten". Gerade bei den Kartoffeln schwanken sie sehr stark - nach Auskunft des Kreisobmanns zwischen drei und dreißig Euro für den Doppelzentner, je nach Ertrag und Qualität. Geringer als sonst fiel das Ergebnis in diesem Jahr bei Raps und Wintergerste aus. Da die Pflanzen bereits im Frühsommer geerntet werden müssen, wurde der Ertrag durch die Trockenheit in den Monaten April und Mai beeinträchtigt.

© SZ vom 05.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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