Erinnerungsarbeit:Finanzierung gesichert

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CSU-Landtagsabgeordnete vermitteln Förderung für den digitalen Erinnerungsort an das Olympia-Attentat 1972

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Noch ist Zeit genug, und die wird auch gut genutzt, um bis zum 5. September 2022 den Erinnerungsort Olympia-Attentat 1972 zu schaffen. Zum 50. Jahrestag des Anschlags palästinensischer Terroristen auf die israelische Olympiamannschaft in München und Fürstenfeldbruck wird dieser Erinnerungsort zwar nicht betreten werden können, aber zumindest in digitaler Form existieren. Dies hat sich der Landkreis, der sich seit mehr als 30 Jahren intensiv mit der Erinnerungsarbeit zum Attentat von 1972 beschäftigt, zum Ziel gemacht und Personal und Mittel eingesetzt. Jetzt ist aus dem Landtag eine Finanzierungszusage über eine Viertelmillion Euro gekommen. Die Arbeit in diesen und im kommenden Jahr scheint damit gesichert zu sein.

Die gute Nachricht überbrachten die CSU-Landtagsabgeordneten Alex Dorow aus dem Stimmkreis Landsberg/Fürstenfeldbruck-West und der Stimmkreisabgeordnete Benjamin Miskowitsch aus Mammendorf. Ihre Initiative für die finanzielle Förderung des Projekts war vom CSU-Landtagsabgeordneten Ludwig Spaenle, dem Beauftragten gegen Antisemitismus der bayerischen Staatsregierung, unterstützt worden. Spaenle ist seit langem in die Gedenkarbeit aktiv und hat die Aufarbeitung der Geschichte des Olympia-Attentats begleitet. "Die großzügige Förderung zeigt, wie wichtig der CSU-Fraktion geschichtliches Erbe ist - und auch, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft keinen Platz hat", betonen die beiden Landtagsabgeordneten. Wenn zum 50. Gedenktag am 5. September kommenden Jahres der digitale Erinnerungsort präsentiert werde, sei schon heute absehbar, dass die Gedenkveranstaltung weltweite große Aufmerksamkeit erfahren werde und zahlreiche hochrangige Gäste und Spitzenpolitiker aus vielen Ländern teilnehmen würden, schreiben Miskowitsch und Dorow in einer gemeinsamen Presseerklärung. "Das Weltereignis des Anschlags, während der 'heiteren Spiele' von 1972 auf bayerischem Boden, erfährt damit zum 50. Jahrestag ein würdiges und international wahrnehmbares Gedenken", schreibt Alex Dorow. Weil der historische Schauplatz - der alte Tower im Fliegerhorst - auch im September 2022 noch nicht öffentlich zugänglich sein wird, soll eine Website mit integrierter App erarbeitet werden.

Vier Themenbereiche sind den Entwicklern des digitalen Erinnerungsortes wichtig: Das Gedenken und die Biografien der Opfer, das Erinnern die Ereignisgeschichte, das Zurückblicken mit Zeitzeugeninterviews sowie das Mahnen vor dem wieder bestehenden und wieder zunehmenden Antisemitismus. Die Website soll mehrsprachig und barrierefrei sein und auch einen Rundgang über das Fliegerhorstgelände digital ermöglichen. Daneben plant das Landratsamt eine gezielten Social-Media-Strategie auf den üblichen Kanälen wie Facebook, Instagram, Youtube und Twitter.

© SZ vom 05.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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