Leserbriefe:Radfahren durch die Untere Au ist ein Ärgernis

Lesezeit: 3 min

Leserinnen und Leser äußern sich zum Radfahren in Emmering, zu Klimaprotesten, Böllerschießen und Windrädern.

"Schlechte Verbindung" (28. Dezember)

Radfahren durch die Untere Au in Emmering ist ein Ärgernis. Landratsamt und Gemeinde setzen hier auf konsequentes Nichtstun, in der Hoffnung, es wird schon nichts passieren. Zwei Jahre sind schon mal durch den Gerichtsvergleich gebucht. Und die Aussicht auf den in ferner Zukunft am fernen Bahndamm beleuchteten Radschnellweg ist ein fast perfektes Alibi.

Entlang der Kreisstraße FFB 11 sind in den Jahren 2013, 2014, 2016 und 2022 Bebauungspläne in Kraft getreten bzw. geändert worden, in denen die Bedeutung der wichtigen überörtlichen Radverbindung nicht oder nur unzureichend berücksichtigt worden ist, so etwa in der Roggensteiner Straße zwischen Schwabenbergstraße und Josef-Kistler-Straße. Dadurch hat sich die Situation für Radler und Anwohner weiter verschlechtert.

Es ist jetzt nicht die Zeit auf einen Radschnellweg am Bahndamm zu warten, sondern dort konkrete Verbesserungen zu erzielen, wo jetzt und künftig mit dem Rad gefahren wird. Im westlichen Landkreis können neben den Kreisstraßen relativ einfach Radwege angelegt werden. Doch gerade im dicht besiedelten östlichen Kreis sollte mehr für die Sicherheit der Radler getan werden. Der Kreistag ist gefordert. Der Landrat sollte den Fall Emmering zur Chefsache machen.

Reinhold Koch, Puchheim

Aus der Gefahrenzone

Die Frage, warum man das Neubaugebiet so nah an den Radweg hat bauen lassen und wer dafür verantwortlich war, ist berechtigt. Ein Lastenfahrrad kann ohnehin nicht auf dem Radweg fahren. Wenn man allen Radfahrern die Möglichkeit gibt, auf der Straße zu fahren, würden die Laster sich mit Sicherheit einen alternativen Weg suchen, um die lästigen Überholmanöver zu umgehen. Die Fehler der Vergangenheit sollten mit einer neuen Radwegführung angegangen werden, um die Radfahrer aus der Gefahrenzone zu bringen. Hier geht es nicht nur um die Freizeitfahrer, sondern auch um die Berufspendler und solche, die für viele Besorgungen überhaupt kein Auto mehr benützen.

Uta Raum, Gröbenzell

Ohrenbetäubendes Relikt

"Mit Krawumm ins neue Jahr" (30. Dezember)

Gibt es ein Recht auf Lärm und Böllerei? Nein, vielmehr sollte es einen Anspruch auf Rücksichtnahme geben und eine Verpflichtung, Umwelt, Natur und Tiere zu schützen! Diese können sich bekanntlich nicht für ihre Belange einsetzen, sie treten einfach den Rückzug an oder sterben still und leise. Ganz anders die Mitglieder des Vereins "Gemütlichkeit", die ein abnehmendes Interesse an ihrer Knallerei beklagen, die sie mit einem nicht nachvollziehbaren Begriff von Tradition begründen, und ihre ohrenbetäubende Böllerei ausgerechnet an den Wald hinter dem Germeringer See verlegen.

Sinnvollerweise tragen sie dabei Gehörschutz, aber dass sie mit ihrer Knallerei Tiere in wilde Panik versetzen, scheint ihnen egal zu sein - ist doch alte Tradition! Und obwohl es ja eigentlich nur Argumente gegen diese Böllerei gibt, "der Krach, der Feinstaub, die armen Tiere", bezeichnet der Autor des Artikels diese Böllerei tatsächlich als "hehres Unterfangen"?!

Hier setzt eine sehr kleine, sehr laute Minderheit ihre Interessen auf Kosten einer großen Mehrheit durch, die solche aus der Zeit gefallenen Relikte immer weniger akzeptieren möchte.

Dieter Belschner, Germering

Ungerechtfertigte Proteste

"Lauter Applaus für Klima-Aktivisten" und Kommentar "Radikal vernünftig" (27. Dezember)

Das Lamentieren über frühere Entscheidungen hilft nicht weiter. Entscheidend ist das, was jetzt passiert und auf den Weg gebracht wird. Man muss schon die Augen schließen, um nicht die Vielzahl an Maßnahmen und Projekten zu erkennen, die hierzulande zur Energiewende initiiert sind und hochgefahren werden. Dies betrifft das ganze zur Verfügung stehende Handlungsspektrum und schließt neben dem Ersatz fossiler Energieträger und Energiesparmaßnahmen auch technische Lösungen zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre mit ein, die entsprechend einer Stellungnahme des Weltklimarates zur Erreichung der Pariser Klimaziele nötig sind.

Allein in Deutschland sind mit der Thematik der negativen Emissionen aktuell 16 Forschungsverbünde befasst, was deren zukünftige Bedeutung für die Klimapolitik unterstreicht. Auch sind die Zeithorizonte der verschiedenen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele vorgegeben. Das heißt, das Engagement und der Wille, mit den ergriffenen Maßnahmen einen angemessenen Beitrag zur Klimawende zu leisten, ist offenkundig. Wird die Gesamtheit der geplanten Maßnahmen zeitgerecht umgesetzt, ist noch nichts verloren.

Gäbe es die betreffende Entwicklung nicht, ließen sich die doch drastischen Protestaktionen der Klima-Aktivisten eventuell rechtfertigen. Nach dem vorliegenden Sachverhalt aber kaum. Das sieht offensichtlich auch der weit überwiegende Teil der Bevölkerung so, der Unterzeichner schließt sich mit ein - auch deswegen, weil durch das Verhalten der Aktivisten demokratische Regularien des Rechtstaates umgangen werden, die bei anderen kritischen Themen wohl selbstverständlich eingefordert würden.

Uwe Temper, Maisach

Finanzielle Vorteile

"Was wird aus der Windkraft im Landkreis?" und Kommentar "Verantwortung wird größer" (28. Dezember)

In dem Artikel steht vieles über die Belastung der Bürger durch Windkraftanlagen, aber kein einziger Satz über die finanziellen Chancen für die Bürger und die Gemeinden. Der Kommentar versucht durch Einfügungen zu retten, was in einem Kommentar zu retten ist. Ich habe es nie verstanden, dass die Gemeinden Althegnenberg und Moorenweis nur die Belastung sehen und sich keine Gedanken über die finanziellen Vorteile machen.

Albert Hartl, Eichenau

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