Eiscafes im Landkreis (1):Kaltes Kalime

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In diesem Jahr hat Alberto Pontil eine eigene Eissorte entwickelt: Kalime, eine Mischung aus Minze, Zitrone und Karotte. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Alberto Pontil entwickelt in seinem Maisacher Laden auch eigene Kreationen

Ein charmanter Verkäufer zu sein, das hat Alberto Pontil quasi von Kindesbeinen an gelernt. Denn sein Vater hatte einen mobilen Verkaufswagen, mit denen er die Bewohner in der dolomitischen Heimat versorgt hat. In den Sommerferien hat er den jungen Alberto immer wieder mitgenommen. Doch als der heute 50-jährige Pontil noch ein Schuljunge war, starb der Vater plötzlich. "Am Sonntag war die Beerdigung und am Montag hat ein Bekannter gefragt, welche Tour ansteht. Er hat dann den Wagen gefahren und wir sind zusammen los". Später dann hat Pontil den Wagen verkauft und ist mit seiner Frau Romina nach Deutschland gezogen, im Blick das große Ziel, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Erst einmal aber haben die beiden in anderen Eisdielen, unter anderem in Starnberg und Neu-Ulm drei Jahre lang gelernt - wie man Eis macht, wie man einen Laden einrichtet und alles andere, was man eben so wissen muss.

Vor 22 Jahren, 1996, haben die beiden ihre eigene Eisdiele eröffnet, das "Eiscafé Alberto" in der Bahnhofsstraße in Maisach. In diesem Jahr, erzählt er stolz, hat er sogar eine eigene Sorte entwickelt: Kalime heißt die Mischung aus Zitrone, Minze und Karotte, die mit ihrer Frische gerade an sehr warmen Tagen gut bei den Kunden ankommt. Auch die anderen Sorten, die Pontil anbietet, stellt er mit seiner eigenen Maschine her. Für die Fruchtsorten kauft er natürlich immer frisches Obst ein. Vor einigen Tagen hat ihm das zu großer öffentlicher Bekanntheit verholfen. Seine Frau habe gehört, wie in einem großen bayerischen Radiosender erzählt wurde, dass es wohl kaum irgendwo frisches Pfirsicheis zu kaufen gibt. "Sie wusste, dass ich gerade im Büro sitze und frische Pfirsiche für unser Eis schneide. Also haben wir beim Radio angerufen und die haben das dann erzählt. Daraufhin sind eine Menge Leute zu uns gekommen", erzählt Pontil und lacht herzlich.

Bei der Ausstattung des Ladens achtet Pontil auf eine persönliche Note. So gibt es seit vergangenem Jahr ein Barometer, das sein Schwiegervater gemacht hat. Die Inneneinrichtung ist gemütlich, es gibt rote Ledersitzbänke und außen einen großen Bereich mit Plastikstühlen. An einer Wand findet sich ein vergrößerter Bericht über das Benefizkonzert, das Pontil vor zwei Jahren zum Jubiläum seines Ladens in der Kirche Sankt Vitus veranstaltet hat.

© SZ vom 25.08.2018 / FLHA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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