Eichenau:Zweikampf wahrscheinlich

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Die Eichenauer Grünen verzichten auf eigenen Bürgermeisterkandidaten

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Zur Wahl des neuen Bürgermeisters von Eichenau werden im kommenden Jahr wohl nur die Kandidaten von CSU und SPD antreten. Nachdem die Freien Wähler schon vor Langem erklärt hatten, keinen Bewerber in den Wahlkampf schicken zu können, folgen nun die Grünen mit ähnlichen Argumenten. Weder aus der fünfköpfigen Gemeinderatsfraktion noch aus der Mitte des Ortsverbandes hat sich ein geeigneter Kandidat finden lassen.

"Wir haben die Vor- und Nachteile abgewogen. Die familiäre, berufliche sowie altersbedingte Situation der potenziellen Kandidaten lässt leider für die kommende Bürgermeisterwahl keine Kandidatur zu", schreiben Albert Hartl und Christine Ganzhorn vom Ortsvorstand in einer Stellungnahme. Offen lässt die Partei darin, ob sie es schafft, wenigstens in den Jahren zwischen 2016 und 2024 einen Kandidaten aufzubauen.

Dabei sind sich die Eichenauer Grünen sicher, dass es einen Bürgermeister ihrer Partei geben könnte. Bei den vergangenen Wahlen wurde ja schon deutlich, dass die Eichenauer gerne grün wählen. "Allein schon thematisch sind wir den anderen Parteien Jahre voraus", ist Hartl überzeugt. Denn "erst jetzt" kämen die anderen Parteien auf Themen, die die Grünen schon längst besetzt hätten: Umwelt und Kinderbetreuung, zum Beispiel.

Dass sie sich gute Chancen ausrechnen würden, verhehlen sie nicht. Weil Bürgermeister Hubert Jung (CSU) nicht mehr antritt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass es sowohl zu einem lebhafteren Wahlkampf kommen könnte als auch eine Überraschung möglich ist. Die Grünen aber lassen diese Gelegenheit nun dennoch ziehen und hoffen, dass sich von den anderen Parteien noch jemand meldet "und wenn auch vom Demokratieverständnis her", wie Hartl es ausdrückt.

Dieses Verständnis zeigt zumindest Martin Eberl, Ortsvorsitzender der SPD. Der Bezirks- und Gemeinderat hat sich jüngst auf einer Parteiveranstaltung als Bewerber zur Verfügung gestellt, und es ist anzunehmen, dass ihn die Mitglieder im Januar auch sicher nominieren werden. Eberl, 41 Jahre alt und Lehrer von Beruf, würde Gegenkandidat von Dirk Flechsig, den die CSU bereits als ihren Bürgermeisterkandidaten bestätigt hat. Der 44 Jahre alte Flechsig ist Fraktionssprecher im Gemeinderat und hat zusammen mit Vertretern der Fraktion und des Ortsvorstands bereits sein Wahlprogramm ausgearbeitet. Einer der Schwerpunkte: die Kinderbetreuung in all ihren Facetten.

Noch nicht in Form gebracht hat die SPD ihr Bürgermeisterwahlprogramm, aber Martin Eberl kündigte unlängst an, dass es sich am "erfolgreichen Kommunalwahlprogramm" vom vergangenen Jahr orientieren werde. Bleibt es bei der Konstellation Flechsig-Eberl, dann könnte sich im kommenden Jahr ein Zweikampf wiederholen, wie er sich bereits 2010 zwischen dem damals amtierenden Bürgermeister Hubert Jung und seiner Herausforderin Angela Heilmeier (FW) zugetragen hat. Heilmeier erzielte damals einen Achtungserfolg, in sie legte so manches Mitglied der Freien wähler Hoffnungen. Doch daraus wird nun nichts. Bislang haben sich die Parteien und Wählergruppe, die keinen Kandidaten benennen, noch nicht geäußert, ob und welchen Nominierten sie zu unterstützen bereit sind.

© SZ vom 03.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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