Eichenau:Verzicht auf Mietradstationen

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Eichenau beteiligt sich nicht an neuem Mobilitätskonzept

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Es soll der erste Schritt in einem neuen Mobilitätskonzept für den Landkreis sein, doch die Gemeinde Eichenau wird ihn nicht gehen. Am Dienstagabend fand sich für ein Bikesharing-Angebot zum Aufbau sogenannter multimodaler Schnittstellen kein Befürworter. Das lag vor allem an den Kosten, die die Gemeinde hätte stemmen müssen, damit an sieben Stationen im Ort Leihräder zur Verfügung stehen. "Das lehnen wir in dieser Größenordnung ab", fasste Bürgermeister Peter Münster (FDP) die Diskussion zusammen.

Die Fahrraddichte in Eichenau sei hoch, der Bedarf wäre eher niedrig, war die vorherrschende Meinung im Gemeinderat. Sieben Stationen, wie vorgeschlagen, seien auch zu viele, "drei, höchstens", war die Meinung von SPD-Gemeinderätin Gertrud Merkert. Dazu noch die Betriebskosten von 46 000 Euro jährlich, das war auch für Elmar Ströhmer (FW) zu viel. Dabei hatte sich das Gremium bei der Vorstellung des multimodalen Verkehrskonzepts im Frühjahr noch dafür ausgesprochen. Multimodal bedeutet nichts anderes, als einen Standort, an dem öffentliche Verkehrsmittel, wie etwa Bahn und Bus halten, und an dem es auch individuelle gibt, wie etwa Car- und Bikesharing. Erdacht wird das Ganze in der Stabsstelle Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) des Landratsamtes. Von dort kamen auch die Vorschläge, wie und wo in Eichenau Bikesharing nach dem Modell der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) angeboten werden könnte. Nur: In Eichenau haben sich laut Verwaltung kaum geeignete Flächen finden lassen, um solche Leihstationen zu errichten.

Und dann war da noch die Sache mit der "Quartiersbox". Die hätte ihren Platz zum Beispiel am S-Bahnhof haben können. In den für alle nutzbaren Schrank mit abschließbaren Fächern hätten Lieferdienste Lebensmittel gekühlt unterbringen können für alle jene, die nach den Ladenöffnungszeiten nach Hause kommen und zwischendurch online bestellt haben. Auch für Paketdienste hätte sich eine Abstellmöglichkeit ergeben. Der Gemeinderat in seiner Mehrheit aber wollte diese Boxen nicht und war auch der Meinung, nicht an der Ausschreibung für ein Bikesharing-Angebot teilzunehmen.

© SZ vom 26.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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