Eichenau:Üben, üben, üben

Lesezeit: 2 min

(Foto: Günther Reger)

Beim "kleinen Berufsfeuerwehrtag" werden Einsätze simuliert

Von Katharina Knaut, Eichenau

Brand, Ölspur, Tierrettungen oder Verkehrsunfall - die Liste der Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Eichenau ist lang. Mit 250 Fällen im letzten Jahr hat sie ein hohes Arbeitspensum zu erledigen, da muss jeder Handgriff sitzen. Dieses Ziel verfolgt die Freiwillige Feuerwehr mit dem Übungstag an diesem Samstag, den sie "kleiner Berufsfeuerwehrtag" nennt. In simulierten Einsätzen werden dabei Handgriffe verbessert und die Zusammenarbeit optimiert.

Der Ablaufplan werde von ein paar Mitgliedern im Geheimen organisiert, um die Spannung anzuregen, wie Christian Weber, Kommandant der Eichenauer Feuerwehr, erklärt. Welche Übungseinsätze die Feuerwehrmänner und -frauen zu bewältigen haben, erfahren sie erst kurzfristig über die Telefonanlage. Von da an muss alles schnell gehen und der Einsatz so rasch und gründlich wie möglich abgewickelt werden.

"Wir brauchen das, um noch besser zu werden," meint Weber, "es gibt immer das eine oder andere Hintertürchen." Oft kämen den Feuerwehrleuten während des Übungseinsatzes Ideen, wie man bestimmte Abläufe optimieren könne. Das Ziel sei, während eines ernsten Einsatzes die in der Übung besprochenen Verbesserungen umzusetzen. Vor allem für die Neuen sei es eine gute Übung, meint Weber. An diesem Tag würden ihnen Situationen und auch Geräte gezeigt, mit denen sie bisher noch nicht zu tun hatten.

Daneben fördert der "kleine Berufsfeuerwehrtag" auch die Gemeinschaft. Das ist ebenfalls ein wesentlicher Teil bei der Feuerwehr. "Es ist wie beim Fußballverein,"erklärt Weber. Ohne Zusammenhalt gehe es nicht. Dadurch, dass man beim Berufsfeuerwehrtag viele Stunden zusammen auf der Station verbringe, fördere das die Gemeinschaft. Das schließt auch die Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) mit ein, die ebenfalls beim intensiven Training dabei sein wird. Die Bereitschaft befindet sich im selben Haus und rückt bei Einsätzen zusammen mit der Feuerwehr aus. Bei Verkehrsunfällen leisteten die Sanitäter beispielsweise die Erstversorgung, wenn es Verletzte gegeben hat. "Es ist eine schöne Zusammenarbeit," meint Claudia Cornell, Leiterin der Bereitschaft Eichenau. Sie hält den "kleinen Berufsfeuerwehrtag" für sehr sinnvoll. Auf diese Weise könne man die Handgriffe des jeweils anderen kennenlernen, die Handlungen besser aufeinander abstimmen und so die Zusammenarbeit optimieren, erklärt sie. "Es ist eine Form der Kommunikation, damit man sich leichter tut."

Die Einsätze sind sehr realistisch dargestellt. Bei normalen Übungen müsse man sich viel dazudenken, erläutert Cornell. Die Feuerwehr baue die Szenarien deswegen so auf, dass sie realen Einsätzen möglichst nahe kommen. Die Übungen finden zu diesem Zweck oft abseits des Feuerwehrgeländes unter realen Bedingungen statt. Vermeintliche Verletzte werden auch nicht, wie bei normalen Übungen, von Mitgliedern der Bereitschaft oder der Feuerwehr gespielt, sondern dazu geholt. An einem Unbekannten zu üben, sei etwas ganz anderes als Kollegen zu versorgen, sagt Cornell. Daraus ergebe sich auch ein großer Lerneffekt. "Jeden Fehler, den man macht, macht man nur einmal."

© SZ vom 19.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: