Eichenau:Schule auf Ständern

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Planer zeigt Entwürfe für eine neue Mittagsbetreuung

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Noch sind es nur Entwürfe, doch schon in drei Wochen könnten daraus Planungen für die Zukunft der Starzelbachschule in Eichenau werden. In den kommenden drei Wochen nämlich wollen sich die Fraktionen mit den sieben Varianten einer Erweiterung auf dem Grundstück an der Parkstraße intern und näher beschäftigen, die ihnen der Architekt Andreas Heene in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend vorstellte. Heene ist bereits mit der Sanierung der Schule befasst und erhielt Ende vergangenen Jahres den Auftrag, sich Gedanken über eine Erweiterung der Schule für eine Kinderbetreuung zu machen. Einigen Gemeinderäten gefiel dabei eine Variante besonders. Sie wurde wegen des Preis-Leistungsverhältnisses und der städtebaulichen Wirkung geschätzt. Nur einem gefiel alles nicht.

"Das ist keine Studie, da hätte ich mehr erwartet. Das hätte ich auch hinzeichnen können", schimpfte Alt-Bürgermeister Sebastian Niedermeier (Freie Wähler, FWE) über die sieben Entwürfe, die Heene den Gemeinderäten zuvor erklärt hatte. Niedermeier bemängelte, dass es kein Raumkonzept gebe, dass sich die Pläne ähnelten. Heene hatte aufgezeigt, was man mit 2,6 bis vier Millionen Euro alles anstellen könnte, wenn man die zur Verfügung stehenden Flächen auf dem Schulgelände überplant. Für jeden der sieben Entwürfe benannte er Vor- und Nachteile und stellte den jeweiligen Flächengewinn im Verhältnis zur Investition dar.

Womit sich zum Beispiel Claus Guttenthaler, der nach seinem Ausscheiden bei der CSU seit der Sitzung am Dienstag der Fraktion der Freien Wähler angehört, anfreunden kann, ist die auch von CSU-Gemeinderat Michael Wölfl favorisierte Idee Heenes, entlang der Parkstraße einen Anbau auf Ständern zu bauen. Heenes Vorbild dafür stammt aus dem eigenen Büro, es ist der Anbau an das Gebäude der Kfz-Innung an der Gärtnerstraße in München. Für Wölfl steht der Flächengewinn von bis zu 830 Quadratmetern im Vordergrund, Guttenthaler sprach die Multifunktionalität des sich von der Turnhalle über die Hausmeisterwohnung hinziehenden "ersten Stocks" an. Die Raumeinteilung ist nach Heenes Worten völlig flexibel und den jeweiligen Erfordernissen anpassbar. "Es sind nur Trockenbauwände, die können sie hinsetzen, wo sie wollen", sagte der Architekt.

Was alles in den Räumen untergebracht werden könnte, ob sich für die favorisierte Variante zum Kostenpunkt von knapp 3,6 Millionen Euro eine Mehrheit findet, das soll nun in den Fraktionen vorberaten werden sollen. Aber schon zur nächsten Sitzung erwartet Bürgermeister Hubert Jung (CSU) Ergebnisse. "Wir wollen es zügig auf den Weg bringen", schärfte er den Gemeinderäten ein.

Politisch angestoßen hatte die Debatte im vergangenen Herbst der Bürgermeisterkandidat der CSU, Dirk Flechsig. Nach einer Klausur seiner Partei präsentierte er einen Entwurf für den Anbau der Mittagsbetreuung an der Turnhalle. Vorteil dieser Variante laut CSU: Die ohnehin anstehende Sanierung könnte mit dem Neubau verknüpft werden. Doch bei näherer Untersuchung fand Architekt Heene für dieses mit vier Millionen Euro angesetzte Projekt mehr Nachteile als Vorteile. Unter anderem müssten die erst vor acht Jahren sanierten Räume für die Mittagsbetreuung abgebrochen werden, die Heizung wäre betroffen und ein Schulraum entfiele. An neuer Fläche würde man nur 690 Quadratmeter gewinnen. Kritik aus der CSU-Fraktion gab es nur an Heenes Idee, den Sportplatz neben der Turnhalle zu überbauen. Dies wie die Überbauung von Schulhofflächen kommt für Josef Spiess überhaupt nicht in Betracht.

In den Fraktionen will man sich nun auch Gedanken machen, ob und wie örtliche Vereine die Schulräume nutzen können oder ob man für sie eine eigene, neue Lösung benötigt.

© SZ vom 25.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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