Eichenau:Preis für Schneckenfoto

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Forstamtsleiter Hans-Jürgen Gulder zeichnet Stefanie Gerlach für ihr Foto von zwei Schnecken auf einem Baumstamm aus. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Eichenauerin gewinnt Fotowettbewerb zum Waldnaturschutz

Von Manfred Amann, Eichenau

Zwei Weinbergschnecken mit filigran gemaserten Häuschen auf dem Rücken kriechen eng nebeneinander einen Buchenstamm empor und weiden winzige Flechten und Algen ab. Stefanie Gerlach, die mit ihren beiden Söhnen gerne die Wälder in der Region durchstreift, ist fasziniert von dem Anblick und fotografiert diese harmonische Zweisamkeit. Mit dem Bild von der nicht alltäglich zu beobachtenden Szene hat die Hobbyfotografin aus Eichenau nun bei einem bayernweiten Fotowettbewerb der Staatsregierung anlässlich des Aktionsjahres Waldnaturschutz einen Anerkennungspreis gewonnen. Überreicht wurden die Urkunde am Montag vom Leiter des Brucker Landwirtschaftsamtes, Hans-Jürgen Gulder, inmitten eines malerischen Buchenbestandes der Familie Huber nahe Holzhausen, "weil dieser ein beispielhaftes Abbild eines Waldes darstellt, wie er sein sollte"

"Ich freue mich über den Preis auch für meine Kinder, die mit mir "das kuschelnde Schneckenpaar" entdeckten, sagte Gerlach, die ihre Verbundenheit mit der Natur ihren Eltern verdankt. Ihre Mutter als Biologielehrerin und ihr Vater als Liegenschafts- und Forstverantwortlicher hätten in ihr das Interesse an der Natur geweckt und auch ihre Kinder würden gerne den Schönheiten des Waldes nachspüren. Mit der Preisverleihung ist laut Gulder das Aktionsjahr zu Ende gegangen, in dem mit vielen Veranstaltungen und Besichtigungen versucht wurde, Waldbesitzer zu motivieren, in ihren Wäldern dem Naturschutz mehr Raum zu geben, ohne die reguläre Bewirtschaftung beeinträchtigen zu müssen. Im Zuge des "integrativen Naturschutzes" sollen Waldbauern zum Beispiel Biotop- oder Höhlenbäume stehen lassen und Totholz nicht absammeln, um Kleintieren und Vögeln einen Lebensraum zu bieten.

Kernziel des Naturschutzes in den Wäldern sei es, die "Biodiversität", also die Vielfalt an Arten und Lebensräumen, zu verbessern, erklärte der Behördenleiter. Dazu gehöre auch die seit Jahren angeschobene Umwandlung der Fichten- in Mischwälder, die Stürme, Hitzeperioden und Schädlingsbefall sowie den Klimawandel besser wegstecken würden. Zusätzlich zur Werbung für den so genannten Integrativen Naturschutz sei im Aktionsjahr bei Bürgern und Verbänden für Erkenntnis geworben worden, dass "nachhaltig schützen und nützen" auf der gesamten Waldfläche möglich ist und es dafür keine Nationalparks benötige, so Gulder.

© SZ vom 25.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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