Eichenau:Reifenstecher in Eichenau

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Ein Rad fehlt an diesem Anhänger der Malerfirma Kammholz. Es wird repariert, weil ein Unbekannter den Reifen zerstochen hat. (Foto: Günther Reger)

Polizei hat bislang noch keine Hinweise auf die Täter, die Fahrzeuge einer Malerfirma im Visier haben

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Die Mitarbeiter einer Malerfirma in Eichenau müssen in diesem Jahr auf eine Gratifikation zu Weihnachten verzichten. Darüber seien sie zu Recht nicht erfreut und er als Geschäftsführer auch nicht, sagt Uwe Kammholz. Seit Oktober haben Unbekannte die Reifen an Firmenwagen und -anhängern zerstochen, "und das geht ins Geld". Die Polizei Olching ermittelt gegen Unbekannt. "Wir haben keine Zeugen und eine lückenlose Überwachung ist nicht möglich", sagt Herbert Kanz, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion.

Die zerstörten Reifen sind für Uwe Kammholz die besonders ärgerliche Spitze einer Auseinandersetzung mit Anwohnern, die sich erst in den vergangenen Monaten entwickelt hat. Der 58 Jahre alte Geschäftsführer, der seit 31 Jahren in Eichenau lebt und seit 1988 die Malerfirma hat, musste in diesem Jahr aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten. "Normalerweise haben wir unsere Anhänger auf den Baustellen stehen, aber durch meine Krankheit mussten wir Baustellen streichen." Deshalb habe er, dessen Firmensitz an der Johann-Neumaier-Straße liegt, die Anhänger in der Parallelstraße, der Carl-Orff-Straße, zeitweilig abgestellt. "Dort stören sie keinen und behindern auch nicht .

Darauf reagierten Anwohner der Carl-Orff-Straße und informierten die Polizei. Laut Kanz dürfen Anhänger ohne Zugfahrzeug nicht in reinen Wohngebieten abgestellt werden. Das bestätigt auch Kammholz, der von einer Beamtin der Polizeiinspektion den Tipp bekommen habe, ein Zugfahrzeug anzuhängen. Das muss auch nach Auskunft aus dem Eichenauer Bauamt, das sich um das Verkehrsrecht kümmert, so sein, damit das Gespann jederzeit betriebsbereit ist.

Generell darf ein Anhänger alleine maximal zwei Wochen auf einer Straße abgestellt werden, dann muss er wegbewegt werden, kann aber wieder an selber Stelle abgestellt werden. Dies wird in Eichenau von der kommunalen Verkehrsüberwachung kontrolliert und, wenn der Anhänger nicht bewegt wird, mit einer Verwarnung geahndet. Voraussetzung ist stets, dass das Fahrzeug zugelassen ist und TÜV hat.

Zuständig für alle Hinweise auf abgestellte Fahrzeuge im öffentlichen Straßenraum ist das Straßenverkehrsamt im Landratsamt. Handele es sich um Anhänger, die nur wegen der Werbung abgestellt werden, werde die Kreisbehörde verständigt, sagte der Verkehrssachbearbeiter der Polizei Olching, Hermann Mitterer.

Normalerweise, so Uwe Kammholz, würden seine Mitarbeiter mit dem Firmenwagen nach Hause fahren. Nur zwei seiner vier Anhänger seien derzeit nicht auf den Baustellen und parkten in Firmennähe. Dort sind die Reifen der Anhänger wie auch eines Firmenwagens zerstochen worden. "Beim Anhänger erst auf der rechten Seite und dann auf der linken. Beim Zugfahrzeug waren es alle vier gleichzeitig", so der Firmeninhaber. Deshalb habe das Auto an Ort und Stelle repariert werden müssen. Nachdem Kammholz den zweiten unbenutzen Hänger in die Emmeringer Straße gefahren hatte, wurden auch dort zwei Reifen des zweiachsigen Fahrzeugs zerstört. Die Täter: unbekannt.

Da inzwischen auch die Gemeinde von den Anwohnern eingeschaltet worden ist, ist nun laut Kammholz Bürgermeister Hubert Jung um eine Lösung bemüht. Am Freitag habe er einen Gesprächstermin, im Rathaus.

© SZ vom 17.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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