Eichenau:Offenes Verfahren

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Die Volkshochschule Eichenau hat ihre Räume im Haus 37 und soll dort auch bleiben, wenn neu gebaut wird. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Gemeinderat Eichenau plant weiter an Haus 37

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Ob es neben den Glockentürmen der Schutzengelkirche und der Friedenskirche einen weiteren, zivilen Turm an der Eichenauer Hauptstraße geben wird, das steht noch nicht fest. Bislang ist das nur eine Idee der Planer vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München. Die haben sich im Auftrag der Gemeinde Gedanken gemacht, wie das "Haus 37" einmal aussehen könnte, wenn es an der Hauptstraße 37 neu gebaut werden würde. Ein fünfstöckiger Turm könnte an der Ecke zur Parkstraße entstehen und damit eine jener Höhenmarken setzen, die sich der Gemeinderat für das Ortsbild der Zukunft wünscht. Am Dienstagabend hat das Gremium die Planungen insoweit vorangebracht, als dass nun Architekten um Entwürfe gebeten werden können.

"Wettbewerb oder VGV-Verfahren?", lautete die Frage, die das Gremium mehrheitlich zugunsten eines europaweiten Verfahrens nach der Vergabeverordnung beantwortete. Das habe gegenüber einem Architektenwettbewerb den Vorteil, dass kein Siegerentwurf prämiert und auch umgesetzt werden müsse, sondern verschiedene Entwürfe eingereicht würden, deren beste Ideen man auch mischen könne, sagte Bürgermeister Peter Münster (FDP). "Wir sind flexibler in der Entscheidung", lautete der Kommentar von Claus Guttenthaler (FW) und auch die CSU-Fraktion schloss sich an. Wann die Architekten beauftragt werden, wann die Entwürfe für das drei- bis fünfstöckige Gebäude eingehen und vor allem wann dann ein Entwurf umgesetzt werden kann, darüber macht man sich in Eichenau erst noch Gedanken. Noch gab und gibt es einige Fragen zu klären, zum Beispiel, wie das neue Haus 37 genutzt werden soll und ob auch Wohnungen dort Platz finden. Einstimmigkeit herrschte am Dienstag etwa darüber, dass Räume von der Gemeinde und von Vereinen belegt werden sollen. So könnte im Erdgeschoss die Gemeindebücherei einziehen, attraktiv ergänzt durch ein Lesecafé. Im ersten Stock soll Platz geschaffen werden für Musik-Übungsräume, die Volkshochschule soll ebenfalls Räumlichkeiten für Verwaltung und Kurse bekommen. Befürwortet wurde auch, dass die Räume so flexibel wie möglich sein sollten, um verschiedene Nutzungen zu ermöglichen.

Ob in den Stockwerken darüber Wohnungen gebaut werden, darüber ist noch kein Beschluss gefällt worden. Die Grünen wünschen sich laut Marion Behr "bezahlbaren Wohnraum" und "kleinere Gymnastikräume, um unsere Turnhallen zu entlasten". Für die SPD sprach sich Martin Eberl für "Bedienstetenwohnungen als Standortvorteil im Wettbewerb um Mitarbeiter" der Gemeinde aus.

Dass Wohnungen in einem Gebäude, das überwiegend öffentlich genutzt werde, zu Konflikten führen dürften, gaben Markus Hausberger und Rike Schiele (beide Grüne) zu bedenken. Dass weiterer Wohnraum im Zentrum geschaffen werden sollte, darüber scheint im Gemeinderat Einigkeit zu bestehen. Peter Münster brachte deshalb ein Grundstück an der Friesenstraße ins Spiel, ohne allerdings auf Details einzugehen.

© SZ vom 20.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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