Eichenau:Noch ein Anbau

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Eine rote Metallfassade ist das neue Kennzeichen der Starzelbachschule in Eichenau. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Starzelbachschule muss für Ganztagsbetrieb erweitert werden

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Gerade erst haben Schüler und Lehrer wieder Ruhe nach der energetischen Sanierung der Starzelbachschule, da werden schon die nächsten Bauarbeiten an der vor 47 Jahren an der Parkstraße gebauten Schule geplant. Diesmal steht die möglicherweise bis zu sechs Millionen Euro teure Erweiterung an, um eine offene Ganztagsschule zu etablieren. Und dafür sind nicht nur Horträume nötig, sondern auch eine eigene Küche. In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend stellten die Architekten Christine und Christian Peter von SPP Architekten und Ingenieure die Ergebnisse eines kürzlich veranstalteten Workshops vor.

Es ist wenig Platz rund um die Schule, es kann kaum höher gebaut werden, und die Verkehrssituation in der Parkstraße ist schwierig. Unter anderem diese Faktoren haben die Planer berücksichtigen müssen, als sie in anderthalb Tagen zwei Varianten des An- und Umbaus entwickelten. Christine Peter nannte die Entwürfe deshalb auch eine "grobe Situierung der Baumasse", es sei auch kein Vorentwurf, aber eine Diskussionsgrundlage. Vorgegeben waren den Architekten die Raumanforderungen, die für den Hort und die Freizeiträume mehr als 600 Quadratmeter und für die Küche 200 Quadratmeter vorsehen. Mit weiteren Räumen kommen gut 940 Quadratmeter zusammen, mit Gängen, Treppen und Freifläche sind es etwa 1400 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.

Von der Parkstraße aus betrachtet, hat die Starzelbachschule zwei "Flügel". Der rechte, westliche Anbau beherbergt im Souterrain das Pfefferminzmuseum, im Erdgeschoss die Musikschule und die Hausmeisterwohnung. Es ist der einzige unterkellerte Bereich der Schule. Christine Peter führte Gemeinderat und Publikum vor Augen, welche Folgen ein An- und Umbau dieses Traktes hätte: Die neue Fassade müsste abgenommen werden, außerdem erfordere es die Statik, den ersten Stock in Leichtbauweise zu errichten, die Zugangssituation zur Küche sei schwierig, und die Kosten wahrscheinlich zehn Prozent teurer als die zweite Variante.

Auf der linken, östlichen Seite der Schule steht die Turnhalle mit Umkleideräumen, vor der auf dem Lehrerparkplatz und zur Parkstraße hin Platz wäre. Die Architekten als auch die Gemeinderäte konnten einem Anbau an dieser Stelle mehr abgewinnen, als dem Umbau des neu renovierten Seitentrakts. Vor allem, weil Christian Peter einen möglicherweise entscheidenden Vorteil ins Gespräch brachte, die energetische Sanierung der Turnhalle. Wenn die Halle von zwei Seiten vom Neubau umschlossen sei, würden die Kosten für die Sanierung der Halle deutlich geringer ausfallen. Der Architekt schlug deshalb vor, die Halle in die Planung einzubeziehen, auch wenn sie nicht gleichzeitig saniert werden würde. Diesen Gedanken griffen die Gemeinderäte dankbar auf. Michael Wölfl (CSU) und Ulrich Bode (FDP) sprachen sich dafür aus, dass man alles "nur einmal anfassen" müsse (Wölfl) und man das "Erweiterungspotenzial" (Bode) gleich mitbedenken solle. Denn die Gemeinde solle ja in den kommenden Jahren noch etwas wachsen, wie Bernd Heilmeier (FW) anmerkte, und da der Platz für neue Wohnungen nur im Süden vorhanden sei, würden Kinder von dort in die Starzelbachschule gehen.

Die für den Ganztagsbetrieb nötige Küche wird aber nicht nur die Schüler versorgen. Die Nachbarschaftshilfe wird die neue Küche betreiben und dort dann bis zu 800 Essen täglich zubereiten. Darin sind sowohl die Mahlzeiten für die Schüler der Starzelbachschule und für "Essen auf Rädern" enthalten sowie die Versorgung der Kindertagesstätten in Eichenau und Alling. Laut Christine Peter haben an dem Workshop auch schon die Haustechniker und Küchenplaner teilgenommen, und auch sie seien zu dem Ergebnis gekommen, dass der Anbau an der Turnhalle sinnvoller wäre als an anderer Stelle. Vor allem für die Küche, deren Belieferung und für das Ausfahren der Essen wäre neben der Turnhalle mehr Platz.

Eine Idee, die Christian Peter gegen weitere Ausbauwünsche von Michael Wölf verteidigte, wäre ein kleiner Dachgarten zwischen dem Anbau und der Turnhalle. Nur so bekämen, machte der Architekt deutlich, sowohl der Hort wie die Halle Tageslicht.

© SZ vom 27.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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