Eichenau:Nicht mehr als fünf Etagen

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Gemeinde legt sich bei Gebäudehöhe für Hauptstraße fest

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Es war ein Blick in die Zukunft von Eichenau, den die Sitzung des Ortsentwicklungsausschusses gewährt hat. Blick von möglicherweise vielen auf ein mit urbanen Elementen angereichertes Zentrum, ohne dass der Gartenstadt der Charakter verloren ginge. Gemeinderäte, Bürgermeister, Bauverwaltung und Vertreter des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München haben sich in der vierten öffentlichen Sitzung dieser Kommission über städtebauliche Akzente entlang der Hauptstraße unterhalten und einigen Zuhörern an den ausgebreiteten Plänen erklärt, was sich wo und wie verändern könnte. Ziel der Gemeinde ist es, die Attraktivität der Hauptstraße zu steigern, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und den Geschäften zwischen Kirche und Flurstraße gute Umsätze zu verschaffen.

Was sich Bürgermeister Peter Münster (FDP) und Bauamtsleiter Andreas Troltsch vorstellen können, formulieren sie so: Es sollen Anziehungspunkte geschaffen werden, auch ein weiteres gastronomisches Angebot sowie ein Ärztehaus (Münster), Einzelhandel und Gewerbe in Erdgeschosslage müssten wirtschaftlich tragfähig sein (Troltsch). Eine Grundlage für die Planungen entlang der Hauptstraße ist ein schon vor längerer Zeit beauftragtes Einzelhandelsgutachten, in dem festgehalten ist, dass die Kaufkraft in Eichenau für mehr als die bisherigen Supermärkte reichen dürfte. Die Fluktuation der Geschäfte macht den Gemeinderäten Sorge, Peter Münster wünscht sich von städtebaulichen Veränderungen, dass sie dem Einzelhandel eine längere Verweildauer ermöglichen, und Gewerbereferent Peter Zeiler (CSU) ist kurz und knapp der Meinung: "Ein Laden muss sich lohnen."

Nun würde die Gemeinde - vorausgesetzt das Konzept in diesem zentralörtlichen Versorgungsbereich passiert den Gemeinderat - allen, die an der Hauptstraße nach den neuen Vorgaben ein Projekt planen wollen, an manchen Stellen großzügig bauen lassen. Bis zu fünf Stockwerke kombiniert in einem dreigeschossigen Gebäude sollen möglich sein. Ein erstes Beispiel hat der Planungsverband schon vor Längerem geliefert, als er Varianten für den Umbau von Haus 37, dem Sitz der Volkshochschule, vorstellte. An mindestens zwei weitere Stellen jeweils an der Ostseite könnte sich Planer Christian Schwander eine solche architektonische Lösung vorstellen. Dass durch ein durchgängig höhere Bebauung der Durchblick schluchtartig sein könnte, diese Entwicklung möchte Bürgermeister Peter Münster nicht. Eine urban wirkende Hauptstraße dagegen schon.

Während die Gemeinde nur die Vorgaben machen würde, müssten sich die Eigentümer zusammenfinden, um gemeinsam etwas Neues zu planen. Das Baurecht solle, so Bauamtsleiter Troltsch, "angemessen erhöht" werden. Die Kommissionsmitglieder halten eine Geschossflächenzahl von 1,6 für vertretbar. 13 bis 14 Meter hoch wären die neuen Gebäude, die städtebaulichen "Höhenpunkte" zwischen 16 und 17 Meter, wie Münster vermutet. Mehr aber auch nicht, meinte Altbürgermeister Sebastian Niedermeier (Freie Wähler). Er wendet sich strikt gegen eine höhere Bebauung, fünf Stockwerke sind ihm schon zu viel. "Das ist die Zukunft" ruft ihm darauf Dritter Bürgermeister Josef Spiess (CSU) zu und zeigt sich offen gegenüber den Überlegungen. Denn mehr ist es nicht, was in diesem Jahr in der Kommission behandelt worden ist. Die Entscheidungen sind dem Gemeinderat überlassen, dem die Kommission empfiehlt, ihre Beratungen zur Grundlage weiterer Überlegungen zu nehmen.

© SZ vom 04.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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