Eichenau:Edeka will 2018 fertig sein

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Auf dem Grundstück des geplanten Supermarktes an der Hauptstraße in Eichenau wollen die Gegner lieber den Bau von Wohnungen. (Foto: Günther Reger)

Noch läuft ein Gerichtsverfahren, doch im Frühjahr soll der Bau in Eichenau begonnen werden

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Viele Eichenauer hätten sich gefreut, wenn sie schon in diesem Jahr in ihrem neuen Edeka-Markt an der Hauptstraße hätten einkaufen können. Doch seit dem Bürgerentscheid im Sommer vergangenen Jahres und einer anschließenden Normenkontrollklage gegen das Genehmigungsverfahren ruhen alle Planungen. Inzwischen besteht auch Baurecht, so dass Edeka im Frühjahr kommenden Jahres mit dem Bau seines Marktes beginnen möchte. Die Eröffnung ist demnach erst im Jahr 2018 zu erwarten.

Noch ist das Normenkontrollverfahren nicht abgeschlossen. Und deshalb ist auch von den gegnerischen Parteien keine Auskunft über den Stand zu bekommen. Walter Bauer, der in der Wendelsteinstraße wohnt und Nachbar des Supermarktes sein wird, äußert sich nicht, und auch Bernhard Kubina von Edeka schweigt mit Hinweis auf das laufende Verfahren.

In Eichenau wird derweil erzählt, dass vier der fünf Punkte im Gerichtsverfahren schon abgehandelt sein sollen und dem Bau nichts mehr im Wege stehen dürfte. Welcher Punkt noch offen ist, wird nicht gesagt. Bauer hoffte seinerzeit, dass die Bebauung auf dem ehemaligen Tankstellengrundstück der Umgebung im reinen Wohngebiet angepasst werden könnte. Außerdem machte er sich Sorgen um die Entwässerung, weil die benachbarten Grundstücke tiefer lägen als der Supermarkt. Und schließlich befürchtete er einen deutlichen Anstieg des Verkehrs, insbesondere bei Anlieferungen.

Mit dem Grundwasser könnte Edeka tatsächlich Probleme bekommen. Denn der Spiegel liegt vergleichsweise hoch, und bei größeren Regenmengen besteht Überschwemmungsgefahr. Bernhard Kubina räumt deshalb auch ein, dass die Tiefgarage "ein wenig aufwendiger als normal" gebaut werde. Die Bauweise von Architekt Peter Höldrich aber hat dieses Problem schon aufgenommen. Die Tiefgarage wird ein wenig über die Oberfläche hinausschauen und offen wirken, darüber wird der Laden errichtet. Immerhin 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche werden zur Verfügung stehen, das Grundstück selbst hat etwa 2700 Quadratmeter.

Während der für die Filialerweiterung zuständige Bernhard Kubina "sehr zuversichtlich" ist, dass der Zeitplan nun eingehalten werden kann, sind in Eichenau immer stärker Sorgen zu vernehmen, die mit der Zukunft der Tengelmann-Filiale im Ortszentrum zusammenhängen. Unklar ist, ob die Eichenauer Filiale nach der Zerschlagung von Tengelmann an Edeka geht. Noch unklarer, was Edeka dann damit machen würde.

Ginge es nur nach dem Einzelhandelsgutachten, das die Gemeinde hat erstellen lassen, so wäre im Ort ausreichend Kaufkraft vorhanden, dass ein weiterer Vollsortimenter, wie diese Art von Supermärkten genannt werden, wirtschaftlich betrieben werden könnte.

Nach wie vor stehen den Befürwortern auch die Edeka-Gegner gegenüber. Sie bestehen weiter darauf, dass statt eines Supermarktes auf dem von der Hauptstraße und der Allinger Straße eingefassten dreieckigen Grundstücks besser Wohnungen gebaut werden sollten. Diese Planung hatten die Eichenauer im Bürgerentscheid abgelehnt. Hoffnungen, dass es über kurz oder lang auch im Norden der Gemeinde, zum Beispiel rund um den S-Bahnhof, einen weiteren Supermarkt geben könnte, dürfen sich die Eichenauer nicht machen. Selbst wenn das Gewerbegebiet nördlich der Bahnlinie entwickelt wird, ist dort Einzelhandel bislang nicht vorgesehen. Gerade die CSU schließt es kategorisch aus, dass ein Vollsortimenter oder ein weiterer Discounter dort ein Grundstück bekommt. Was sich die Ortsverband und Fraktion dagegen vorstellen können, ist eine Tankstelle. Die fehlt wirklich, seit die einzige in Eichenau auf dem Grundstück an der Hauptstraße abgebaut wurde, um Platz für Edeka zu machen.

© SZ vom 22.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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