Eichenau:Edeka schließt

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Der ältere der beiden Edeka-Märkte an der Hauptstraße 8 in Eichenau macht bald dicht. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Bürgermeister Peter Münster sucht Alternative fürs Ortszentrum

Von Maximilian Neumair, Eichenau

Der Edeka im Ortszentrum von Eichenau schließt im April oder Mai, wie das Unternehmen nun gegenüber der SZ bestätigt. Ein Lebensmitteleinzelhandel sowie Biosupermarkt seien jedoch als Nachfolge bereits im Gespräch, so Bürgermeister Peter Münster (FDP). Der Eigentümer des Gebäudes sei zuversichtlich, auch in Zukunft einen Supermarkt für die Ansiedlung in der Ortsmitte gewinnen zu können. Dieser werde "bei Bedarf" von der Gemeinde unterstützt, beispielsweise durch Gespräche mit möglichen Pächtern. "Das geht über die Frage von Leuchtreklamen über bestimmte Zugangsmöglichkeiten bis hin zu Stellplätzen", so Münster über die Möglichkeiten der Gemeinde, neben dem Penny die Ansiedlung eines wünschenswerten zweiten Supermarkts in der Ortsmitte zu fördern.

Die Schließung der alten Filiale wird von Edeka vor allem mit der Eröffnung im Jahr 2018 des neuen Markts an der Hauptstraße und damit am Ortsrand begründet. Die Kundenfrequenz habe sich sehr schnell "zu Lasten des alten Marktes an den neuen Standort verlagert". Deshalb wird der auslaufende Mietvertrag nicht weiter verlängert. Die Mitarbeiter werden "selbstverständlich zu unveränderten Konditionen in unserem bestehenden Markt in Eichenau oder auf Wunsch in einer anderen Filiale weiter arbeiten können", versichert das Unternehmen. Da es sich bei der Edeka-Filiale im Ortszentrum um einen ehemaligen Tengelmann handelt, unterliegt er dem Beschluss des früheren Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel, der unter anderem eine Fünf-Jahres-Garantie für Standorte und Arbeitsplätze vorsieht. Dieser Ministerbeschluss knüpfte die Genehmigung zur Übernahme der Tengelmann-Filialen durch Edeka an mehrere Bedingungen. Die Edeka-Presseabteilung beteuert nun, dass die Schließung mit der zuständigen Tarifkommission abgesprochen sei und dem Vorgehen mit dem Ministerbeschluss im Einklang stehe.

Gegen den Bau des neuen Edeka-Marktes hatte sich kurz nach der Bekanntgabe der Planungen eine Bürgerinitiative formiert, die von den Grünen unterstützt wurde. Die Gegner der neuen Filiale führten an, dass überhaupt kein Bedarf für einen neuen Supermarkt bestehe und die alte Filiale im Ortszentrum im Gegensatz zur neuen auch für viele fußläufig erreichbar sei. Letztendlich entschieden sich die Eichenauer aber mehrheitlich für den Bau des neuen Supermarkts, allerdings unter der Annahme, dass beide Edeka-Filialen parallel betrieben werden. Münster versprach 2017 den Erhalt einer Einkaufsmöglichkeit in der Ortsmitte. Ob die Gemeinde tatsächlich einen Nachfolger findet und das Versprechen halten kann, ist offen. Peter Münster zeigt sich zumindest zuversichtlich.

© SZ vom 10.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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