Eichenau:Asylhelfer planen Demo

Informationsveranstaltung nimmt ungeplante Wende

Von Luca Thiel, Eichenau

Bei der Erkenntnis "Gut, dass es Asylhelfer gibt" ist es jüngst in Eichenau nicht geblieben. Es wurde auch gleich der Entschluss gefasst, mit einer Demonstration vor dem Landratsamt auf die Anliegen der Asylhelfer aufmerksam zu machen und auf die offensichtlichen Fehler in der Asylpolitik hinzuweisen.

Albert Hartl, Sprecher der Grünen Eichenau, hatte am Donnerstagabend in den Bürgerstuben eigentlich vor allem auf das Verhältnis zwischen Asylbewerbern und Asylhelfern eingehen wollen. Vor 15 Gästen machte er dann aber deutlich, dass ihm "die Asylpolitik der CSU" gar nicht gefalle. Seine Botschaft: Ausbilden statt abschieben! Denn dass ein Flüchtling nur als befristeter Praktikant arbeiten dürfe, sei zu wenig. Albert Hartl beruft sich auf eine Statistik, über die das Publikum lebhaft diskutiert. In einem Beitrag von " Spiegel TV" hieß es, dass sich die Unterhaltskosten eines Asylbewerbers auf etwa 1000 Euro pro Monat belaufen. Bei 10 000 Asylbewerbern, die in Bayern einem Arbeitsverbot unterliegen, summiere sich das auf einen siebenstelligen Betrag, der aus Steuergeldern aufgebracht werden müsse.

Dass die CSU mit ihrer harten Haltung in der Frage der Arbeitserlaubnis für Flüchtlinge Richtung AFD zielt, ist auf der Versammlung weitgehend Konsens. Man wolle dies aber nicht mehr hinnehmen, heißt es. Mit Infoständen sei es da wohl nicht getan, eine Demonstration sei das bessere Mittel - Parteipolitik soll dabei aber doch weitestgehend vermieden werden.

© SZ vom 21.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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