Eichenau:Angela Heilmeier neue Vorsitzende

Lesezeit: 2 min

Angela Heilmeier möchte als neue Vorsitzende die Freien Wähler Eichenau neu ausrichten. (Foto: privat)

Freie Wähler Eichenau wollen um junge Mitglieder werben

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Im letzten Jahr vor einer Reihe von Wahljahren haben die Freien Wähler Eichenau (FWE) ihren Vorstand neu gewählt und planen eine Neuausrichtung. Nach fast vier Jahren im Amt der Vorsitzenden kandidierte Emmi Klein bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend aus persönlichen Gründen nicht mehr. Sie wird, wie sie den 16 stimmberechtigten Mitgliedern im Saal ankündigte, im Laufe des Jahres aus Eichenau wegziehen. Für Kleins Posten stellte sich die Gemeinderätin Angela Heilmeier zur Verfügung. Sie blieb ohne Gegenkandidatin und wurde ebenso wie die weiteren Vorstandsmitglieder einstimmig gewählt.

Für die 55 Jahre Bankkauffrau Angela Heilmeier, die Mitglied des Gemeinderats ist und als Bürgermeisterkandidatin 2010 den Amtsinhaber Hubert Jung von der CSU herausgefordert hat, soll sich die politische Gruppierung von diesem Jahr an erneuern. Um gemeinsam Ziele zu formulieren, hat sie für das Frühjahr eine Vorstandsklausur im Sinn. Es gehe darum, die Mitgliederzahl von derzeit 35 "zu steigern und aufzufrischen". Damit meint sie vor allem die Bestrebungen, jüngere Leute für die politische Arbeit der Freien Wähler zu gewinnen. Ganz im Sinne des Kreisvorsitzenden Hans Friedl, der bei der Versammlung die Gründung einer Kreisgruppe der Jungen Freien Wähler in Aussicht stellte.

Für diese neue politische Formation hat Friedl Stefan Weinberger gewonnen, der seinerseits auf der Suche nach Vorstandskandidaten, vor allem auch weiblichen, sei. Friedl hofft, dass sich Jugendliche durch attraktive Angebote angezogen fühlen und sich der Gruppe als Mitglieder anschließen. "Das wollen wir im Frühjahr hinbekommen", sagte Friedl. Ohne politischen Nachwuchs würde sich nämlich für die Freien Wähler bald die Existenzfrage stellen.

Auch Heilmeier möchte auf die jungen Leute zugehen und sie für kommunale Belange interessieren. Sie hat für die Nachwuchswerbung und das "klare Profil", das sie den Freien Wählern in Eichenau geben will, vier Jahre Zeit. 2020 finden die nächste Gemeinderatswahlen statt, bei der sie zu den bislang fünf Sitzen mindestens einen dazugewinnen möchte. Am liebsten wäre ihr, wenn ihre Fraktion ein weiteres weibliches Mitglied bekäme.

Um mit den Eichenauern über Ortspolitik zu sprechen, möchte Heilmeier den von ihrer Vorgängerin gut organisierten Bürgertreff jeden zweiten Donnerstag im Monat fortsetzen. Zudem schlug sie vor, Bürger zu parlamentarischen Abenden in den Landtag mitzunehmen. Daraus möchte sie eine feste Einrichtung machen. Heilmeier ist als Freier Wählerin ausschließlich an sachorientierter Politik gelegen. Sie habe als Gemeinderätin die Erfahrung gemacht: "Unsere Meinung findet Anerkennung bei den Bürgern." Das jüngste Beispiel dafür ist für sie der Bürgerentscheid vom vergangenen Sommer, bei dem die Freien Wähler zusammen mit CSU, SPD und FDP sich klar für einen neuen Supermarkt an der Hauptstraße aussprachen und sich gegen das von den Grünen initiierte Bürgerbegehren positionierten. Beim Bürgerentscheid stimmte die Mehrheit der Wähler für die Fortsetzung der Planungen, die Gegner schafften das Quorum nicht.

Zur in diesem Jahr anstehenden Wahl des Bürgermeisters äußerte sich Heilmeier nicht. Die Frage eines Mitglieds, ob sie eine Wahlempfehlung abgeben wollte, ließ sie unbeantwortet. Die FWE hatten im vergangenen Jahr angekündigt, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen. 2010 hatte Heilmeier gegen Jung 24 Prozent erreicht.

© SZ vom 16.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: