Egenhofen/Olching:Ehrgeizige Landwirte

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Marianne Bichler hat schon in Neuseeland auf einem Milchviehbetrieb mit 500 Kühen gearbeitet. (Foto: privat)

Marianne Bichler und Christian Ableitner werden mit Meisterpreisen ausgezeichnet

Von Maren Jensen, Egenhofen/Olching

Seit Jahrtausenden prägen sie unsere Kulturlandschaft, ihre Arbeit ist lebensnotwendig - ohne Landwirte gäbe es weder Brot, Pizza oder Eis. Mit Leidenschaft und viel Fleiß wird in den Betrieben gearbeitet. Auch im Landkreis hat es im vergangenen Jahr besonders ehrgeizigen Nachwuchs in der Branche gegeben. Die Landwirte Marianne Bichler und Christian Ableitner haben für ihre besonderen Leistungen in der beruflichen Fortbildung erhielten sie von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den Meisterpreis.

Der Beruf erfordert eine dreijährige Ausbildung, im Anschluss können weitere Fortbildungen gemacht werden. Die 25 Jahre alte Marianne Bichler aus Olching schloss in vergangenen Jahr mit der Fortbildung zur staatlich geprüften Technikerin für Landbau ab. Mit einem Schnitt von 1,0 stach sie besonders heraus.

Doch was ist unter der Fortbildung zu verstehen? Von Berufs- und Arbeitspädagogik sowie Mitarbeiterführung bis hin zu Rechnungswesen und Steuerkunde ist die Ausbildung breit gefächert. Schwerpunkte sind vor allem pflanzliche und tierische Erzeugung einschließlich Bauwesen und Landtechnik. Zudem lernen die Auszubildenden etwas über Dienstleistung und Unternehmensführung. Zwei Jahre dauerte die Fortbildung insgesamt. "Der Techniker ist eine höhere Stufe als der Meister. Er ist vergleichbar mit dem Master im Studium", erklärt sie. Für die Fortbildung ist ein Jahr Theorie und ein Jahr Praxiserfahrung erforderlich. Im Jahr 2013 verbrachte Bichler deshalb ein halbes Jahr auf einem Milchbetrieb in Neuseeland. "Das war einfach genial, ich kann es nur jedem empfehlen", sagt sie.

Nach der Schule begann Bichler eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten. Schnell merkte sie jedoch, dass dieser Beruf keine Zukunft für sie hatte. "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, einen Leben lang drinnen zu verbringen. Ich möchte draußen in der Natur sein", sagt die Technikerin für Landbau. Mit 20 beschloss sie daher in den Agrarberuf zu steigen. Schon ihre Kindheit verbrachte Bichler auf dem Hof ihrer Eltern. Übernehmen wird sie diesen allerdings nicht. "Das macht schon mein Bruder", sagt sie und lacht. Vor einigen Monaten stieg sie in den Betrieb ihres Ehemannes ein. Auch er ist Landwirt. Besonders abwechslungsreich sei der Beruf, schon ihr Opa war begeisterter Landwirt, sagt Bichler. "Der Beruf ist genau der richtige für mich", sagt sie.

Zu den insgesamt 155 Preisträgern in Bayern gehört auch der 35-jährige Christian Ableitner aus Egenhofen. Er schloss mit einem Schnitt von 1,3 seinen seine Fortbildung zum Landwirtschaftsmeister ab. "Ich bin unglaublich stolz", sagt er. Gemeinsam mit seiner Frau leitet er seinen eigenen Hof. Auch er wuchs im auf einem Bauernhof auf, schon früh wusste er, wie er seine Zukunft gestalten möchte. "Mir gefällt der Beruf sehr gut, ich könnte mir nicht vorstellen etwas anderes zu machen", sagt er. Besonders den Moment der Preisverleihung habe er genossen. "Es war ein gutes Gefühl den Abschluss in der Tasche zu haben", sagt er 35-Jährige.

Sowohl Bichler als auch Ableitner wollen den Beruf weiter ehrgeizig verfolgen. Den beiden stehen noch viele abwechslungsreiche Tage bevor, denn langweilig sei es nie in dem Beruf, sagt Bichler. Immer neue Herausforderungen werden sie meistern müssen, die vergangenen Jahre hätten mit Themen von der Schweinegrippe bis zu niedrigen Milchpreisen bewiesen, wie schwierig es in der Branche geworden sein. Marianne Bichler will sich den Herausforderungen trotzdem stellen. "Schließlich", sagt sie, "ist es der schönste Job der Welt."

© SZ vom 15.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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