Dreimal die Spitzennote 1,0:Freude und Nachdenklichkeit

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Musikerinnen auf der eigenen Feier: Jana Ebersberger (Harfe) und Ellinor Brandenburg (Violine). (Foto: Günther Reger)

In den Reden in Puchheim geht es um Begabung, Erfolg und Würde

Die Freude über die bestandenen Prüfungen und das gute Abschneiden der Puchheimer Abiturienten - drei von ihnen erreichten die Spitzennote 1,0, 38 junge Männer und Frauen schafften einen Schnitt mit einer Eins vor dem Komma - ist bei der Abiturfeier in der Aula des Gymnasiums zu spüren. Am letzten Schultag ist kleidungsmäßig alles erlaubt: Dirndl und Lederhose, Jeans und Sakko, Fliege und Abendkleid. Der Eindruck ist: Absolventen und Eltern wollen feiern, schließlich liegen hinter ihnen zwölf, vielleicht auch 13 Jahre des Lernens und Helfens, der Erfolge und Misserfolge, des Sorgenmachens und der Prüfungsangst.

Das ist jetzt überstanden, und Direktor Georg Baptist trifft bestimmt die Stimmung vieler in der Aula, wenn er sagt, die meisten dächten wohl in diesem Moment: "Endlich ist es geschafft." Eltern und Lehrer erinnert er an die Gefühle von Freiheit und Aufbruch, die sie selbst wohl an ihrem letzten Schultag empfunden haben, und die er auch bei den Abiturienten vermutet. Den Jugendlichen wünscht er Glück und Erfolg auf ihrem Lebensweg, wobei er unter Erfolg versteht, etwas zu tun, mit dem man sich identifizieren kann. Schule, so fordert er, müsse Bildung und Herzensbildung leisten, dürfe nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Formung eines Charakters sein.

Damit gibt Baptist schon das Thema vor, dem sich auch Bürgermeister Norbert Seidl widmete. An die Abiturienten und ihre Eltern gewandt gratuliert er zum erfolgreichen Schulabschluss. Gleichzeitig warnt er davor zu glauben, nur weil einer mehr könne als ein anderer, sei er ein besserer oder wertvollerer Mensch. Ein Zeugnis sei kein Ausweis für den Wert eines Menschen. So unterschiedlich auch Begabungen und Können verteilt seien, so gleich ist doch die Würde, die jedem Menschen zukomme, sagt der Puchheimer Bürgermeister.

Lukas Limmer, der für die Abiturienten spricht, dankt für das Erlernen von Aufschiebestrategien in der Schule und berichtet davon, wie er dennoch eine Abiturrede zustande gebracht hat. Seine launigen Ausführungen kommen beim Publikum gut an und sind Überleitung zu den weiteren Feiern, mit denen der Schulabschluss begangen wird.

© SZ vom 01.07.2017 / ano - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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