Dorf an der Amper:Idyllische Erinnerungen

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Alte Postkartenansichten auf die Amper und ihre Landschaft enthält der neue Grafrather Jahreskalender. (Foto: Privat)

Neuer Jahreskalender mit alten Postkartenansichten von Grafrath

Von Manfred Amann, Grafrath

Geschichte und Geschichten sowie landschaftliche Schönheiten und bauliche Besonderheiten von Grafrath präsentiert der Monatskalender mit alten Ansichtskarten, den Ortsarchivarin Christel Hiltmann für 2018 aufgelegt hat. "Mit der Eröffnung der Bahnlinie München - Buchloe im Jahre 1873 sei es möglich geworden, nach Wildenroth an der Amper, das bald als "Bayerisches Bethlehem" Bekanntheit erlangt habe, in die Sommerfrische zu fahren, erklärt Hiltmann. Außerdem hätten von 1880 an Schiffe von der Anlegestelle aus, an die heute noch die Gaststätte "Dampfschiff" erinnert, auf der Amper Ausflügler zum Ammersee geschippert, was insbesondere Münchener Ausflügler zu Tagesreisen in die Gegend bewogen habe. Damals sei eine bunte "Postkartenidylle" entstanden.

Zwölf besonders schöne Exemplare und Gemälde sind in dem neuen Kalender abgebildet. Das Deckblatt zeigt den Amperlauf mit der Wallfahrtskirche St. Rasso und der Kirche in Höfen aus dem Jahre 1906. Auf dem Januarblatt ist eine 1940 entstandene Flugzeugaufnahme von Wildenroth zu sehen und der Februar zeigt eine Postkarte vom "Bayerischen Bethlehem" mit dem Schloss Höhenroth und der Sankt-Nikolaus-Kapelle an der Amper (1991). Aus dem gleichen Jahr stammt die Märzpostkarte mit Blick auf die Amperbrücke und die St. Nikolauskapelle.

Der April präsentiert ein Gemälde vom Ampertal mit Wildenroth von P.W. Keller-Reutlingen(1905), der Mai erinnert an den Fischerwirt an der Amperschleuse bei der Mühle (1912). Es folgen Aufnahmen vom alten Wildenroth, von der Schiffsanlegestelle mit Fahrgastschiff, Blicke auf Künstlerhäuser, ein Stimmungsbild vom Aussichtspunkt Paraplui in Unteralting, dem Ortsteil, der mit Mauern, Wildenroth und Grafrath 1972 zur gleichnamigen Gemeinde vereinigt wurde. Dass es um 1900 an der Amper im Ortsbereich ein Badehaus gab, zeigt eine Werbe-Postkarte auf dem Novemberblatt und der Dezember bietet erneut einen Gruß aus dem Bayerischen Bethlehem, wie er vor gut hundert Jahren als Ansichtskarte verschickt wurde.

Auf einer Sonderseite am Ende des Grafrather Jahreskalenders für 2018 hat Christel Hiltmann die Ortsgeschichte zusammengefasst, welche nach heutigen Erkenntnissen schon im 2. Jahrtausend vor Christi Geburt mit der Besiedelung entlang des Amperlaufs begann. Während Unteraltinger seit dem frühen Mittelalter am südlichen Amperufer nachgewiesen seien, sei der Talbereich des späteren Wildenroth erst Mitte des 13. Jahrhunderts besiedelt worden.

Den neuen Jahreskalender mit alten Ansichten von Grafrath gibt es im Rathaus zum Preis von zehn Euro.

© SZ vom 21.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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