Den Speicher ausgeräumt:Basargefühle im Frühling

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Die Familien Haustetter, Müller und Claustres an ihrem Gemeinschaftsstand in der Bahnhofstraße. Links ein Kunde. (Foto: Günther Reger)

Der erste Mammendorfer Hofflohmarkt kommt gut an

Von Marcel Holland, Mammendorf

Am letzen Pfingstferientag schmücken bunte Ballons zahlreiche Hauseinfahrten, Garagen, Gärten und Carports der Mammendorfer. Nein, die schönen Verzierungen sind nicht aus Vorfreude auf das Mammendorfer Volksfest angebracht worden, vielmehr dienen sie dazu, den Besuchern des ersten Hofflohmarkts der Gemeinde bei der Orientierung zu helfen. Denn unter der Aufsicht des Vereins "Freundeskreis Brem-sur-mer" gestaltet die Gemeinde ihren ganz eigenen Frühjahrsbasar.

Mit dem Rad kann man auf diese Weise ganz gemütlich nicht nur die einzelnen Stände, sondern das gesamte Dorf erkunden. 52 Teilnehmer gibt es, die jeder neben ihren gebrauchten Skiern, DVD-Playern und diversen Kleidungsstücken auch Kaffee, Kuchen und Wurstsemmeln anbieten. So gesellt sich zum Basarfeeling auch noch heimische Atmosphäre, da man von jedem Standbesitzer aufs Herzlichste begrüßt und wenn man will verköstigt wird.

Aber warum gibt es diese Art des Flohmarkts erst jetzt in Mammendorf, obwohl es den Menschen, die man trifft, offensichtlich gut gefällt? "Tja, es hat halt keiner vorher gemacht." Das ist die ebenso einfache wie logische Antwort eines Standverkäufers, während er das Geld für ein Modellflugzeug, das er gerade an einen kleinen Jungen verkauft, lässig in seine Bauchtasche stopft.

"In den Letzten zwei Jahren", sagt Iris Bock vom Verein Brem-sur-Mer, "habe ich in Fürstenfeldbruck den Hofflohmarkt erkundet und fand die Verkaufsatmosphäre sehr angenehm. Ich hatte seit dem ersten Besuch den Wunsch, dass es so etwas auch in Mammendorf geben müsste. Und nun haben wir diesen Wunsch umgesetzt und hoffen, dass es für alle Teilnehmer ein schöner und erfolgreicher Tag wird."

Das Konzept des Hofflohmarkts ist es in erster Linie, den Teilnehmern auf unkomplizierte Weise die Möglichkeit zu geben, ihre Flohmarktschätze zu verkaufen. Ohne mühselige und teilweise weite Wege auf sich zu nehmen, um dann auch noch zu ziemlich frühen Uhrzeiten ihre Sachen an einem unpersönlichen Stand anzubieten. Sowohl Besuchern wie Standbesitzern scheint es zu gefallen. Neu- und Altbürger kommen bei dieser Gelegenheit zusammen. "Man bringt mit dieser Aktion Menschen zusammen, die sich sonst nicht kennenlernen würden."

Dass Neuwaren verkauft werden, ist selbstverständlich nicht gestattet, und Händler sind ebenfalls unerwünscht, obwohl sich so was wohl am Ende nicht vermeiden lässt. "Wenn einer im Bus ankommt, ist es immer ein Händler", sagt ein Standbesitzer und nickt in Richtung eines weißen Lieferwagens, "der hat mir vorhin drei Kartons von meinen Schallplatten abgekauft", sagt er weiter und schüttelt den Kopf, während er sich wieder dem Geschäft widmet.

© SZ vom 05.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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