Circus in Puchheim:Feuerschlucker, Akrobaten und Wasserbüffel

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Exotische Rinder sind eine der Attraktionen, die der "Kings Circus" bei seinem Gastspiel in Puchheim bieten wird. (Foto: Privat)

Der "Kings Circus" gastiert mit seinem Winterprogramm die nächsten Wochen

Von Johanna Kleinert, Puchheim

Kamele, Dromedare, Yaks, Wasserbüffel, Esel, Lama, ein knapp 60 Zentimeter großes Pony und Babyziegen - über mehr als 50 Tiere verfügt der "Kings Circus", der von Freitag, 20. Dezember,an in Puchheim zu sehen sein wird. Die Vorstellungen werden dabei ganz im winterlich-weihnachtlichen Ambiente abgehalten. Vor dem Zelt wollen die beiden Betreiber, Artur und Sandy Kaiser, einen Glühmarkt aufbauen. "Da wird es Popcorn, Zuckerwatte, Punsch und Glühwein, aber natürlich auch Bratwürstchen geben. Außerdem haben wir Weihnachtsmänner und die Eisprinzessin Elsa engagiert. Mit denen können die Kinder Fotos machen", sagt Sandy Kaiser.

Der Zirkus, das ist das Ehepaar, die gemeinsame Tochter Loredana, und Sandys Schwester mit ihren Kindern. Während Artur Kaiser akrobatische Handstandübungen auf einem Turm aus Sekt- und Bierflaschen zeigen wird, wird die Tochter Loredana Kaiser auf einem Aerialring in neun Metern Höhe turnen. Feuerschlucker und Jongleure, die sich mit brennenden Fackeln durch die Manege bewegen, gehören ebenfalls zum Programm. "Eigenes Personal können wir leider nicht beschäftigen. Dafür wirft der Zirkus zu wenig Gewinn ab. Die ganze Familie muss helfen. Allerdings werden wir von einer Artistengruppe aus der Ukraine, die mit früheren Kollegen von uns verwandt sind, begleitet. Die helfen uns zum Beispiel beim Kartenverkauf", führte Kaiser weiter aus.

Der Zirkus rechnet mit zahlreichen Besuchern. "Wir arbeiten eng mit den Schulen und Kindergärten vor Ort zusammen. Unser Vorverkauf hätte zwar eigentlich erst am Donnerstag eröffnet, aber einige Tickets sind schon jetzt reserviert. Bis jetzt sind wir sehr zufrieden", so Kaiser. Um die Zelte zu füllen, müsse man sich immer mehr einfallen lassen. In anderen Ländern Europas, vor allem im Osten, habe der Zirkus zwar noch einen anderen Stellenwert. Generell könne man aber eine Verlagerung bei den Interessen beobachten, die Playstation sei oftmals wichtiger.

Der "Kings Circus" ist fast 150 Jahre alt, gegründet wurde er 1871. Vor etwa fünf Jahren hatte ihn Kaisers Ehemann, der derzeitige Besitzer Artur Kaiser, von seinen Eltern übernommen. Mittlerweile wird der Wanderzirkus in der neunten Generation geführt. In Tschechien war der Zirkus schon, in Österreich, der Ukraine und der Schweiz. Aber in diesen Ländern unterscheidet sich das Schaustellerleben stark von dem, das die Familie in Deutschland führen kann. "Die Situation hier, vor allem mit Tierschützern, ist derzeit sehr schwierig. Alle Tiere, die wir besitzen, sind bei uns aufgewachsen. Wir achten sehr darauf, dass sie ihren Auslauf bekommen, generell optimal versorgt werden", erklärte Kaiser. In der Tat sind die Kontrollen der Veterinärämter sehr engmaschig. Wöchentlich werden die Tiere untersucht.

Aufgestockt werden können die Sitzplätze auf bis zu 800 Stück. Während der diesjährigen Wintervorstellungen in Puchheim soll das Zelt aber nur etwa 400 bis 500 Personen fassen können. Acht Euro wird ein Kinderticket kosten, bei freier Platzwahl. Die Ticketpreise für Erwachsen liegen ein wenig höher, entscheidet hier der Wunschplatz über die Kosten. Die Vorstellungen werden täglich stattfinden, Freitag und Samstag wird das Programm sogar zweimal aufgeführt. Nur am Dienstag, 24. Dezember, wird das Treiben im Zirkuszelt für einen Abend aussetzen. "Da brauchen wir, das haben wir einstimmig beschlossen, Zeit für unsere Weihnachtsgans", lacht Sandy Kaiser.

Bis Montag, 6. Januar, gilt noch: Manege frei! Dann geht es für die Kaisers weiter nach Erding, wo bis März eine Winterpause eingelegt wird.

"Kings Circus", Puchheim, Eichenauer Straße. Vorstellungen von Sonntag bis Donnerstag, Beginn 15.30 Uhr. Wochenendveranstaltungen am Freitag und Samstag, 15.30 und 19.30 Uhr. Dauer etwa zwei Stunden. Kartenreservierung unter der Nummer 01523/ 62 74 941.

© SZ vom 19.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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