Bürgermeisterwahl:Vier für Eichenau

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Fraktionssprecher Claus Guttenthaler (FW) bangt um die Finanzierung diverser Projekte, sollte Amtsinhaber Peter Münsters (FDP) nicht wiedergewählt werden. (Archivbild) (Foto: Günther Reger)

Nach CSU, SPD und FDP nominieren auch die Freien Wähler einen Kandidaten

Von Ariane LindenbacH, Eichenau

"Ich bin Claus Guttenthaler und ich will Bürgermeister von Eichenau werden." Fast wie ein Mantra klang dieser Satz am Donnerstag wiederholt durch das voll besetzte Vereinszimmer in der Friesenhalle, wo der 46 Jahre alte Eichenauer mit einem überzeugenden einstimmigen Ergebnis zum Bürgermeisterkandidaten der Freien Wähler gekürt wurde. Der Kommentar von Emmerings Bürgermeister Michael Schanderl wirkte am Ende fast wie der bestätigende Schlusspunkt: "Meine Mutter sagt immer: Nur wer sagt, was er will, bekommt das auch." Neben den Freien Wählern erhoffen sich das am Sonntag, 19. Juni, auch die Bewerber von CSU, SPD und FDP.

Der Gemeinderat Guttenthaler, der in Eichenau aufgewachsen und dort fest verwurzelt ist, hatte Ende Januar Schlagzeilen gemacht, weil er nach 17-jähriger Parteizugehörigkeit wegen Horst Seehofers Asyl-Politik aus der CSU ausgetreten ist. Und mit ihm auch seine Frau Nicola, die sich bei den Asylhelfern in Eichenau um die Sachspenden kümmert. Seit Februar ist der 46-jährige Kaufmann nun Mitglied der Freien Wähler. Wie die Vorsitzende Angela Heilmeier bei der Versammlung betonte, freue man sich bei den Freien Wählern sehr über Guttenthalers Kandidatur. "Die Freien Wähler folgen hier einer guten Tradition, dass sie einen Kandidaten zur Wahl stellen", womit sie auf ihre Kandidatur vor sechs Jahren anspielte. Schanderl bestätigte, dass er als Außenstehender den Eindruck habe, dies habe die FW Eichenau damals gestärkt. Heilmeier hatte gegen den amtierenden Bürgermeister Hubert Jung (CSU) damals 24 Prozent eingefahren.

Im vorigen Jahr, als die CSU Dirk Flechsig als ihren Kandidaten für Jungs Nachfolge wählte, hatte Guttenthaler seine Bewerbung bereits im Vorfeld zurückgezogen. Doch am Donnerstagabend im bis auf den letzten Stuhl besetzten Vereinszimmer machte der Vater von zwei erwachsenen Kindern deutlich: "Das ist keine Kandidatur, drei haben wir schon und jetzt machen wir noch einen vierten. Ich will das wirklich." Wie der 46-jährige Bewerber darlegte, den die FW-Fraktion einstimmig als Bürgermeisterkandidaten empfohlen hatte, ist er in vielen örtlichen Vereinen engagiert - vom Schützenverein bis zum Gewerbeverband. Zusätzlich sei er in vielen Vereinen "fördernd mit dabei". Alles lachte, als er völlig sachlich aufzählte: "Ich bin das zweite männliche Mitglied bei der Frauen- und Müttergruppe Eichenau." Dadurch kenne er viele Leute, wisse auch von deren Problemen. Und Frau und Sohn setzten dieses Engagement fort, erstere im Asylhelferkreis.

Das Ehrenamt will Claus Guttenthaler weiter stärken, etwa durch einen Ehrenpreis. Denn erst durch Vereine werde eine Ortschaft lebendig. Damit die Integration der Flüchtlinge in Eichenau gut gelingt und die vielen Ehrenamtlichen des Asylhelferkreises unterstützt werden, will er als Bürgermeister im Rathaus eine hauptamtliche Stelle schaffen. Einen weiteren Schwerpunkt will der 46-Jährige mit dem Bau von Sozialwohnungen schaffen. Durch Nachverdichtungen im Ort und Mehrfamilien- statt Einfamilienhäuser könnten dort deutlich mehr Menschen leben.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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