Bürgermeisterkandidat:Bauen und Baumschutz

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Bewährtes Team: Ortsvorsitzender Alfred Hirsch (links) und Bürgermeisterkandidat Gottfried Obermair (Foto: Matthias F. Döring)

Die Freien Wähler Maisach machen ihren Fraktionsvorsitzenden Gottfried Obermair zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im März. Er ist Vorsitzender des Energiewendevereins Ziel 21

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Zum zweiten Mal tritt Gottfried Obermair für die Freien Wähler Maisach als Bürgermeisterkandidat an. Bei der Nominierungsversammlung am Donnerstagabend im Bräuhaus Maisach gab eine große Mehrheit ihre Stimme für den Vorsitzenden der FW-Fraktion im Gemeinderat. Etwas getrübt wurde die Kandidatenkür allerdings durch einen zumindest für den Vorstand überraschenden Gegenvorschlag für eine Bürgermeisterkandidatin, der aber keinen Erfolg hatte. Darüber hinaus wählten die Anwesenden auch die Liste mit 24 Kandidaten für die Kommunalwahl im März nächsten Jahres.

Aktuell sind die Freien Wähler mit fünf Sitzen im Gemeinderat vertreten. Obermair, der auch ein Mandat für den Kreistag hat, möchte bei den kommenden Wahlen mindestens wieder auf fünf Sitze im Gemeinderat kommen. "Ich will mit einer starken Fraktion in den Gemeinderat einziehen", bekräftigt er sein Ziel, als er im großen Saal des Bräuhauses am Rednerpult steht. Zuvor erläutert Alfred Hirsch, langjähriger Vorsitzender und Gemeinderat, wieso der Vorstand sich für Gottfried Obermair entschieden hat. Man habe sich "in der Vorstandschaft sehr intensiv mit den Kandidaten beschäftigt", beginnt er. Nach reiflicher Überlegung und Auseinandersetzung sei man zu der Überzeugung gelangt, "dass Gottfried Obermair bei dieser Wahl uns am meisten bringt". Der Verkündung folgt verhaltener Applaus. Obermair war bei der Kommunalwahl 2008 gegen den heutigen Bürgermeister Hans Seidl (CSU) unterlegen.

Die Entscheidung des Vorstands ist nachvollziehbar. Obermair ist als Gemeinderat mit Jahrzehnten an Erfahrung, als Vorsitzender des Energiewendevereins Ziel 21, sowie als Kommandant der Feuerwehr Germerswang sehr bekannt. Dennoch macht Gabi Zotz einen Gegenvorschlag: Hermine Reitmayr, stellvertretend Ortsvorsitzende, solle antreten, weil sie eine Frau sei und sich in den letzten Jahren sehr bei den FW engagiert habe. Dazu muss man wissen, dass der Frauenanteil bei den Freien Wählern relativ niedrig ist und dass Reitmayr vor mehreren Jahren von der CSU zu den Freien Wählern gewechselt ist. Die Vorgeschlagene bedankt sich zwar, zutiefst geehrt. Aber gegen Obermair antreten, das will sie nicht: "Ich stehe zu dem Beschluss, ich möchte nicht dran rütteln", sagt sie unter kräftigem Applaus.

"Ganz wichtig, ich wurde von der Vorstandschaft gefragt", betont Obermair. Er kündigt an, Einheimische leichter am Ort bauen zu lassen, jedoch insgesamt das Wachstum in der Gemeinde zu drosseln, vor allem im Außenbereich. Da die Arbeitslosenquote über den Nachbargemeinden liegt, sieht er Handlungsbedarf. Zudem will er statt der jüngst beschlossenen Baumschutzverordnung für Maisach in der gesamten Gemeinde "Anreize schaffen" für mehr Baumpflanzungen. Bei der schriftlichen Wahl erhält er 35 von 43 Stimmen, sechs haben gegen ihn votiert, jeweils ein Wahlzettel ist ungültig beziehungsweise eine Enthaltung. Obermair steht auf Listenplatz fünf, das hat er selbst so gewollt. Die gesamte Liste wird nach der Wahl des Bürgermeisterkandidaten in Sechserblöcken gewählt.

Auf Platz eins, üblicherweise reserviert für den Bürgermeisterkandidaten, steht Alfred Hirsch, langjähriger Gemeinderat und Vereinsreferent. Mit Alexandra Metzger ist der zweite Platz nicht nur von einer Frau besetzt, die Vize-Vorsitzende der FW ist mit 42 Jahren auch noch recht jung. Gemeinderat Sepp Huber folgt auf Platz drei, die nächste weibliche Kandidatin ist Hermine Reitmayr auf Listenplatz sechs. Gemeinderat Sepp Hutter steht auf Listenplatz sieben. Christian Varga, Bürgermeisterkandidat bei der vorherigen Kommunalwahl, belegt Listenplatz neun.

© SZ vom 12.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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