Brucker Wahlkampf:Drohbrief von rechts

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Im Brucker Wahlkampf gab es einen rechtsextremen Drohbrief, gerichtet an einen BBV-Kandidaten, der inzwischen Anzeige erstattet hat. Der Kommunalpolitiker, der nicht namentlich genannt werden will, fand Anfang März an seinem Arbeitsplatz einen an ihn persönlich adressierten Brief vor. Der Inhalt bestand aus einer neonazistischen Grafik sowie dem Satz "Antifa und 'Gutmenschen' zerschlagen". Der BBV-Mann meldete den Vorfall der Polizei, die den Brief an den Staatsanwalt weitergeleitet hat. Über die Ursachen lässt sich bislang nur spekulieren. Der Betroffene vermag keine Gründe zu erkennen, er habe sich auch nicht besonders exponiert. BBV-Stadtrat Andreas Rothenberger verweist darauf, dass sich alle Kandidaten der Gruppe im Wahlprogramm gegen Rassismus ausgesprochen haben, der Angegriffene aber ausdrücklich auch gegen Antisemitismus Stellung bezogen hatte. Wenige Tage nachdem das Programm der BBV in Bruck verteilt wurde, sei der Brief aufgetaucht, sagte Rothenberger der SZ.

Rechten Übergriff war im Brucker Wahlkampf auch "Die Partei" ausgesetzt. Eines ihrer Banner wurde mit einem homophoben Spruch verunstaltet, ein Plakat mit einem Aufkleber, der auf die Identitären schließen lässt. Außerdem seien im Bereich der Schöngeisinger Straße immer wieder ihre Plakate abgerissen worden, berichtete Stadtrat Florian Weber. In Bruck hatte vor einiger Zeit eine rechtsextreme Gruppe ihre offizielle Gründung kommuniziert, tritt aber kaum in Erscheinung. Außerdem tauchten mehrfach Plakate und Flyer auf, deren Inhalte auf die Verschwörungsideologie der Reichsbürger schließen lässt. Mehrfach war die Brucker SPD das Ziel von rechten Aktionen, bei denen Plakate zerstört oder das Wahlkreisbüro mit Plakaten beklebt wurde.

In Puchheim hatten Neonazis vor der Kommunalwahl 2014 mehrere Plakate von Freien Wählern, Grünen, SPD und UBP verunstaltet, in diesem Frühjahr wurde laut Rathaus bislang kein Vorfall bekannt.

© SZ vom 19.03.2020 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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