Bilanz:Weniger Mitarbeiter erwirtschaften mehr Umsatz

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Sparkasse Fürstenfeldbruck legt positive Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 vor

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Sparkasse Fürstenfeldbruck fühlt sich gut gerüstet für die Herausforderungen im Bankensektor. Das machte Peter Harwalik bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag deutlich. Harwalik hat zum Jahreswechsel den Vorsitz von Klaus Knörr übernommen, der aus Altersgründen ausgeschieden ist. Der Vorstand wurde damit von drei auf zwei Personen reduziert - ihm gehört weiterhin Frank Opitz an. Harwalik sieht in der Schrumpfung des Vorstands vom Trio auf ein Duett einen Beitrag zur Verschlankung des Geldinstituts. Während die Umsätze leicht steigen, reduziert sich die Zahl der Belegschaft ebenfalls leicht. Auf Kündigungen freilich wird verzichtet, einige altersbedingt frei werdende Stellen werden schlicht nicht mehr besetzt.

Harwalik nutzte die Gelegenheit, um die anhaltende Spendenbereitschaft der Sparkasse herauszustreichen. Er reagierte damit auf die Debatte über eine mögliche Gewinnausschüttung, die von Vorstand und Verwaltungsrat bislang kritisch gesehen wird. Über die von der Sparkassenstiftung geförderten zwölf Projekte hinaus habe sich sein Haus wieder als "größter nicht staatlicher Förderer im gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Bereich" betätigt und die Vereine im Landkreis unterstützt. Das Engagement reichte vom Fußballcup über das Planspiel Börse bis zur Kulturnacht und Kunstausstellungen und beläuft sich auf 270 000 Euro - ein Betrag, der auch im laufenden Jahr wieder anvisiert wird. "Wir machen das gerne", sagte Harwalik. Es sei wichtig, auf diese Weise "unsere Sparkassenseele zu präsentieren".

Optimismus versprüht das Leitungsteam beim Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Die Irrungen und Wirrungen um die letztlich geplatzte Fusion mit Dachau und Landsberg haben die beiden längst hinter sich gelassen und wollen nur noch nach vorn schauen. 2018 sei für die Sparkasse mehr als "zufriedenstellend" gelaufen, sagte Harwalik, der sich auch über die "sehr solide" Eigenkapitalausstattung von 341 Millionen Euro freut - sofern der Verwaltungsrat der Zuführung des Gewinns in die Rücklagen zustimmt. Die gesetzlichen Anforderungen würden damit übererfüllt, sagte Harwalik selbstbewusst - wohl auch in Richtung der Kritiker, die lieber einen Anteil davon an Stadt und Landkreis ausschütten würden.

Nicht zuletzt als Folge der niedrigen Zinsen sowie der gleichzeitig guten Konjunktur sind vor allem die Volumina der Tageseinlagen sowie der gewerblichen und privaten Kredite gestiegen. Bei der Finanzierung des Mittelstands, traditionell eine Kernaufgabe der Sparkasse, gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fünf Prozent. Der Betrag der Konsumkredite stieg auf den Rekordwert von 35 Millionen Euro, die Baufinanzierung machte einen Sprung um 20 Prozent auf 417 Millionen Euro. Bei den Anlagen setzt sich der Trend hin zu global ausgerichteten Wertpapieren, Aktien sowie Immobilienfonds fort. Und die Digitalisierung schreitet voran: Harwalik und Opitz sind stolz darauf, dass 94 Prozent der Kunden sich in einer Online-Umfrage zufrieden geäußert hätten über die Angebote der Sparkasse. Dazu zählen auch Apps, Online-Banking, Handy-zu-Handy-Transfers und das bereits von fast 50 000 Kunden genutzte elektronische Postfach. Harwalik machte keinen Hehl daraus, dass der Kunde mit dem Umstieg auf Internet-, Telefon- oder Mobile-Banking auf lange Sicht dem engmaschigen Filialnetz das Wasser abgraben könnte. Gleichwohl gebe es bislang keine Planungen, weitere Geschäftsstellen zu schließen, nachdem deren Zahl in den zurückliegenden Jahren von 25 auf 19 gesunken ist.

Ein Wermutstropfen trübt das ansonstenpositive Bild: Es wird schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. Die Zeiten, in denen Banken hier aus dem Vollen schöpfen konnten, sind offenbar vorbei.

© SZ vom 23.02.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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