Besondere Ausstellung:Idyllischer Kreativmarkt

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Bei der "Kunst im Stadl" in Maisach warten 100 Künstler und Kunsthandwerker auf die Besucher

Von Florian J. Haamann, Maisach

Schon alleine das Gelände ist einen Besuch wert: Zwei abgelegene alte Bauernhöfe mit mehreren Stadln, umgeben von Obstgärten und Gemüsebeeten. Irgendwo dazwischen ein alter Holzzirkuswagen und ein Oldtimer-Doppeldeckerbus. Wahrscheinlich gibt es kaum eine Veranstaltung im Landkreis, die in einer so schönen Kulisse stattfindet, wie das alljährliche "Kunst im Stadl" in Anzhofen bei Maisach. An diesem Wochenende nun ist es wieder so weit.

Aber es ist eben nicht nur dieses traumhafte Umfeld, das jedes Jahr Tausende Besucher zu diesem abgelegenen Fleckchen lockt; es sind auch die mehr als 100 von einer Jury streng ausgewählten, internationalen Künstler und Kunsthandwerker, die ein ganzes Wochenende lang ihre Werke präsentieren. Zu sehen ist alles von der Objekt- und Lichtkunst über Keramik, Glas, Textiles bis hin zu Feuerschalen, Flechtwerk und Designerkunst. Organisiert wird die Veranstaltung seit 23 Jahren von der Künstlerin Helga Backus. "In diesem Jahr sind viele neue Aussteller dabei, wir sind bei der Auswahl noch einmal kritischer gewesen, damit wir eine schöne Mischung zusammenbekommen, die Kunst und Kunsthandwerk vereint."

Denn darum geht es seit Anfang: Kunst und Kunsthandwerk zusammenzubringen und gleichwertig nebeneinander zu präsentieren. Künstler, die auf ihre Handwerker-Kollegen herabschauen, haben da keine Chance. Der Andrang ist dennoch - oder gerade deshalb - enorm. Mehr als 300 Bewerber gebe es jedes Jahr, sagt Backus, das Verhältnis zwischen Künstlern und Kunsthandwerkern ungefähr ausgeglichen. Bei der Auswahl achten Backus und ihre Jurykollegen auch darauf, dass immer wieder neue Aussteller ausgewählt werden. "Es gibt zwar Stammaussteller, aber auch bei denen schauen wir, dass sie alle paar Jahre wechseln. Gerade bei Dingen wie Schmuck sollte schon immer wieder Neues zu sehen sein", sagt Backus, die immer auch selbst einige ihrer Kunstwerke präsentiert. Für ihre Upcycling-Skulpturen verschweißt sie alte, nicht mehr genutzte Metallobjekte zu Kunstwerken.

Damit auch regelmäßige Besucher in diesem Jahr etwas zu entdecken haben, gibt es nicht nur neue Künstler, sondern auch den alten Holzzirkuswagen, in dem Goldschmiedearbeiten zu sehen sein werden. Wegen der großen Nachfrage gibt es sogar einen neuen Stadl mit eigenem Platz, wo vor allem große Bildhauerarbeiten zu sehen sein werden. Denn ein Schwerpunkt in diesem Jahr sind Holzbildhauerarbeiten.

Wie in jedem Jahr wird es auch wieder ein abwechslungsreiches Begleitprogramm geben, das die Besucher unter anderem auch aus dem historischen Doppeldecker-Bus, der als Terrasse dient, verfolgen können. So ist am Samstag von 14 Uhr an die Jazz-Sängerin Jules auf der Bühne zu sehen, am Abend spielt dann das Gitarrentrio "Gmbh". Am Sonntag lädt die Jiri Mares Bigband zum Jazzfrühschoppen von 11 Uhr an. Von 14 Uhr an tritt die Songwriterin Ela Marion auf und danach das Duo "Liz an the Tailor". Den ganzen Tag ist auch Martin Hinder mit seinem Bauchladen-Theater auf dem Gelände unterwegs. Für Kinder gibt es außerdem Workshops, in denen sie sich kreativ austoben können, sowie Ponys, Esel und sogar ein Kamel.

Kunst im Stadl, Anzhofen bei Maisach, Samstag, 7. Juli, von 12 bis 20 Uhr und Sonntag, 8. Juli, von 10 bis 18 Uhr. Parkplätze gibt es vor Ort, der Eintritt kostet vier Euro. Weitere Informationen unter www.kunst-im-stadl.de

© SZ vom 05.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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