Beliebte Aktion:Linden fürs Leben

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Filina und ihr Vater Daniel Holmer pflanzen eine Linde für Filinas kleine Schwester Liara. Auch Filina hat schon einen Baum. (Foto: Günther Reger)

In Gröbenzell können Eltern und Eheleute Bäume pflanzen

Von Karl-Wilhelm Götte, Gröbenzell

Filina schaufelt Erde um den Baum herum, nicht immer zielgerichtet, aber mit spürbarer Freude. Die zweieinhalbjährige Tochter des Gemeinderats Daniel Holmer (Grüne) schaufelt im Nieselregen Erde um einen Geburtsbaum für ihr kleines Schwesterchen Liara Holmer. Das drei Monate alte Baby bekommt von der Schaufelaktion nichts mit. Es schläft im Tragesack dicht am Körper ihrer Mutter Katja Wörner. Die schon fünf Meter hohe, schlanke Sommerlinde für Liara steht gegenüber der Winterlinde, die das Ehepaar bereits für Filina im Gröbenzeller Bürgerpark im April dieses Jahres hat pflanzen lassen.

Die Sommerlinde wird von Mitarbeitern des Gröbenzeller Bauhofes mit dicken Stricken an zwei Holzpfähle gebunden, damit sie die Herbststürme nicht fällen können. Großmutter Ulrike Wörner hat das Pflanzen der Geburtsbäume organisiert. "Die Baumauswahl haben wir abgesprochen. Die Linde passt gut", sagt Katja Wörner. "Das ist in vielen Orten der Zentrumsbaum gewesen, worunter sich die Bürger versammelt haben." Mittlerweile ist der Bürgerpark voll von Geburts- und Hochzeitsbäumen.

37 Bäume stehen nun dort. Alles sprießen prächtig. "Nur zwei Buchen sind mal nicht angegangen", berichtet Katharina Bader vom Umweltamt im Rathaus. Zusammen mit Karin Schwarzbauer von der Umweltinitiative Agenda 21, die die Baumidee 2013 eingebracht hat, begleitet sie seit vier Jahren die halbjährlichen Baumpflanzungen. "Jetzt ist im Bürgerpark nur noch ein einziger Baumplatz frei", sagt Bader.

200 Euro zahlen die Bürger für einen Geburts- oder Hochzeitsbaum. Den Rest trägt die Gemeinde. Im Falle von Lars Daffner, 29 und Sabine Daffner-Wenger, 32, hat Bürgermeister Martin Schäfer die 200 Euro als Geschenk an das junge Hochzeitspaar übernommen. Sie sind seit sechs Wochen verheiratet. Die Trauung hat Schäfer auf Wunsch des Paares persönlich vorgenommen. "Einmal pro Jahr mache ich das", sagt der Bürgermeister. Das Ehepaar schaufelt Erde um eine Winterlinde. "Das ist ein gutes Gefühl, dass da unser Baum steht, der vielleicht tausend Jahre alt wird", sagt Sabine Daffner-Wenger. Sie und ihr Mann werden jetzt häufiger nachschauen, wie der Baum gedeiht.

Am Samstag hat die Gemeinde neun Geburts- und Hochzeitsbäume am Gröbenbach, am Ascherbach und am Bürgerpark gepflanzt. Auch der ehemalige Bürgermeisterkandidat Thomas Breitenfellner hat kurzfristig bei Katharina Bader angefragt, ob für seine beiden kleinen Kinder Leni und Jakob noch ein Baum gepflanzt werden kann. Bader hat es möglich gemacht. Insgesamt sind es nun 46 Bäume, die an den drei Orten stehen.

Alle Bäume haben Namensschilder der Kinder und Hochzeiter bekommen, so dass es nicht zu Verwechslungen kommen kann. "Leider werden diese Schilder hier und dort mutwillig beschädigt", beklagt Bader. Dann müssen sie ersetzt werden. Obwohl schon viele Bäume stehen, kann das beliebte Pflanzen von Geburts- und Hochzeitsbäumen in Gröbenzell weitergehen. Besonders entlang des Gröbenbachs ist noch viel Platz.

© SZ vom 29.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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