Bauernhofmuseum:Einmal Räuber sein

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Jexhof bietet beliebte Veranstaltung für Kinder und Eltern wieder an

Von Manon Harenberg, Schöngeising

So manch ein Begriff aus der spätmittelalterlichen Gaunersprache "Rotwelsch" hat sich bis in die heutige Sprache gehalten. Ein kleines Idyllisches Dorf auf dem Land wird noch heute ein "Kaff" genannt und Geld wird umgangssprachlich als "Kohle" bezeichnet.

Das Bauernhofmuseum Jexhof bietet von Donnerstag, 5. August, bis Sonntag, 7. August, mit den "Räubertagen" eine Zeitreise zurück in das Mittelalter und versetzt die Besucher mit Gaunersprache, Lagerfeuer, Räuberlager und historischer Fiedelmusik zurück in die Zeit von Räubern und Dieben - an diesen Tagen wird für Kinder und Erwachsene einiges an Programm geboten. "In dieser Gegend gab es so etwas bisher noch nie", sagt Reinhard Jakob, Leiter des Bauernhofmuseums.

Die Idee der Räubertage geht zurück auf das Jahr 2002. Damals hat der Jexhof seine erste Räuberausstellung ausgerichtet. Seither findet das Kinderprogramm solch einen Zuspruch, dass in diesem Jahr erstmals die "Räubertage" veranstaltet werden, erzählt Jakob.

Los geht es am Donnerstagabend mit einer Nacht-Wanderung zum Versteck des "Bayerischen Hiasl". Denn eine Legende besagt, dass Matthäus Klostermayr und seine Bande ein Versteck nahe dem Jexhof gehabt haben soll. Ein weiteres Highlight wird es am Freitag, 6. August, geben: Das Räuberlager wird mit Zelten und Planwagen im Innenhof des Jexhofs für ein passendes Ambiente sorgen. Es gibt Geschichten über Räuber und Diebe und einen Einblick in das Leben der Randgruppen. Mädchen und Jungen ab fünf Jahren können im Rahmen der Aktion "Wir spielen Räuber" das Räuberleben nachspielen. Und um ein wirklicher Räuber sein zu können, müssen sie sich selbstverständlich verkleiden, bewaffnen und verstecken. Das Räuberspiel sei auch Teil des Ferienprogramms des Jexhofs. "Mittlerweile haben wir eine richtige kleine Fangruppe an Kindern für das Spiel", sagt Jakob. Und obendrein können Kinder ab acht Jahren danach noch eine besondere Lese-Nacht erleben: Auf der Tenne des Jexhofs können sie spannenden Räubergeschichten bis tief in die Nacht lauschen.

Für die Erwachsenen wird auch Programm geboten: Randgruppen bedienten sich im späten Mittelalter an einer eigenen Sprache - Rotwelsch -, um von Außenstehenden nicht verstanden zu werden. Erwachsene haben die Möglichkeit, bei einem Vortrag die Geheimnisse dieser eigenen Sprachen kennenzulernen.

Am Samstag und Sonntag steht ein weiteres Mal das Räuberlager auf der Agenda. Außerdem können sich die Besucher über historische Fiedelmusik, Gaunertricks und eine Vorderlader-Vorführung freuen. Denn was wäre ein Räuber ohne Waffen?

Den Abschluss der Räubertage macht am Sonntag ein Vortrag über das Leben des Räuberhauptmanns Franz Troglauer, der im 18. Jahrhundert sein Unwesen trieb.

Gastronomisch stehe noch nicht fest, ob nicht auch das Essen ganz im Sinne des mittelalterlichen Lebens angeboten wird. Eines ist aber sicher: Die Gäste werden sich nicht nur von Maronen - einem der Hauptnahrungsmittel im Mittelalter - ernähren müssen.

Ausführliche Informationen zum Programm und den Teilnahmekosten unter www.jexhof.de.

© SZ vom 04.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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