B-2-Umfahrung:Pendler und Laster verschwinden im Tunnel

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Am Freitagnachmittag wird die B-2-Umfahrung von Puchheim eröffnet - aber die Straßenarbeiten dauern noch an.

Andreas Ostermeier

Wenn heute am Spätnachmittag die ersten Autos die fertig gestellte B-2-Umfahrung befahren werden, geht der Wunsch vieler Bewohner von Puchheim-Ort in Erfüllung. Von der neuen Trasse um den Puchheimer Ortsteil herum erwarten sie sich eine starke Entlastung vom Durchgangsverkehr.

Gut zwei Jahre hat es gedauert, nun ist die B2-Umgehung bei Puchheim fertig. (Foto: Johannes Simon)

Ein Rückgang an Lastfahrzeugen und Personenwagen von 80 Prozent ist nach den Worten von Karl-Heinz Zuleger prognostiziert. Das sei ein "riesengroßer Schritt" für den Schutz der Anlieger vor Lärm, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative, die sich für eine Umfahrung eingesetzt hatte, am Donnerstag der SZ.

Von 18 Uhr an könnte es in der Augsburger Straße in Puchheim-Ort ruhiger werden. Dann soll die Umfahrung laut Christian Mattmann vom zuständigen Straßenbauamt Freising für den Verkehr freigegeben werden. Zuvor, von 15 Uhr an, findet die Eröffnungsfeier für die neue 2,3 Kilometer lange Straße und den 80 Meter langen Landschaftstunnel im Westen von Puchheim statt.

Die Fürstenfeldbrucker CSU-Bundestagsabgeordnete Gerda Hasselfeldt sowie die Staatssekretäre aus dem Bundes- und dem Landesverkehrsministerium werden die neue Strecke für den Verkehr öffnen.

Die Neubauarbeiten an der B2 sind damit allerdings nicht ganz abgeschlossen. Es stehen noch aus: der Anschluss bei Germering und die östliche Zufahrt nach Puchheim-Ort. Diese beiden Bauabschnitte sollen nach Auskunft von Mattmann noch in diesem Jahr angegangen werden. Während dieser Bauzeiten werde sich auch der Durchgangsverkehr noch einmal durch Puchheim-Ort bewegen, sagte der Puchheimer Bürgermeister Herbert Kränzlein.

"Die Schneise ist weg"

Danach kann die Gemeinde über die Straße verfügen. Die soll zu einer Ortsstraße werden, was laut Kränzlein auch "deutlich signalisiert" werden wird. Nach den Worten des Bürgermeisters ist momentan daran gedacht, die Fahrbahn zu verschwenken und mit mehr Grün zu versehen. Eine Verschmälerung der Straße komme dagegen teuer, weil die Abwasserkanäle rechts und links der Fahrbahn dann neu gezogen werden müssten, sagte Kränzlein. Er rechnet zudem mit einer "neuen Wohnqualität" entlang der Augsburger Straße, die sich auch in der Bebauung links und rechts der Fahrbahn bemerkbar machen wird. Der Bürgermeister betont, dass der Ortsteil westlich der Straße nun mit dem Dorf verbunden ist. Kränzlein: "Die Schneise ist weg."

Die Tankstelle an der Augsburger Straße folgt - zumindest in nächster Zeit - noch nicht dem Verkehrsgeschehen. Ihm sei nicht bekannt, dass sie geschlossen werden solle, sagte der Puchheimer Bürgermeister. Möglicherweise stamme ein Großteil der Kunden aus dem Nahbereich, vermutet er. Weil der südliche Ortsausgang von heute Nachmittag an gesperrt ist, ändert sich die Route der Buslinie 845 (Fürstenfeldbruck - Germering). Laut Landratsamt werden die Bushaltestellen "Lohfeldstraße und "Kriegerdenkmal" bis Mitte November nicht angefahren. Die Busse fahren stattdessen über die Umfahrung nach Germering. Die Linie 854 (Puchheim-Bahnhof - Germering) bedient die Haltestelle "Lohfeldstraße" in dieser Zeit alle 40 Minuten, die Haltestelle "Kriegerdenkmal" entfällt.

Durch Bauarbeiten ist die B2 aber auch nördlich von Puchheim verändert worden. Die neue Strecke wird auf beiden Seiten von Leitplanken gesäumt. Grund dafür ist laut Straßenbauamt das Wasserschutzgebiet. Die Schutzplanken sollen verhindern, dass durch einen Unfall das Erdreich verschmutzt wird, beispielsweise durch die Ladung eines Tanklasters. Mattmann räumt ein, dass die Begrenzungen den Verkehr beeinträchtigen könnten, etwa wenn Unfallautos die Fahrbahn blockieren.

© SZ vom 15.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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