Ausstellung:Die Schönheit Zentralasiens

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In ihrem Garten zeigt die Künstlerin Ulrike Röper Aufnahmen von einer Reise nach Usbekistan und Kasachstan. Sie offenbaren aufgeschlossene Menschen und deren Begeisterung für Fotografie

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Der Garten der Künstlerin Ulrike Röper verwandelt sich in den nächsten Tagen zum Fenster nach Zentralasien. Denn dort zeigt sie eine eindrucksvolle Auswahl von Fotografien, die vor wenigen Wochen bei einer Reise durch Kasachstan und Usbekistan entstanden sind. Dabei hat die Künstlern und begeisterte Fotografin sich auf das Geschehen abseits der touristischen Attraktionen konzentriert, was die gezeigten Bilder noch außergewöhnlicher macht.

Röper ist es ebenso gelungen, zahlreiche Alltagsszenen festzuhalten wie auch die Schönheit und vor allem Vielfalt der Natur festzuhalten. Besonders überrascht, erzählt sie, sei sie davon gewesen, wie viel die Menschen dort fotografieren und wie offen eigentlich jeder gegenüber Fotografen ist. So sei sie etwa einer Gruppe älterer Frauen begegnet, die auf einer Bank gesessen sind. Als sie Röper mit ihrer Kamera gesehen haben, haben sie sie direkt zu sich gerufen. "Aber danach musste ich ihnen die Bilder zeigen und sie haben mir gesagt, auf welchen sie sich gefallen und welche nicht ihrem Geschmack entsprechen", sagt sie und lacht. Eines der dabei entstandenen Porträts ist auch in der Open-Air-Ausstellung zu sehen.

Eine Serie zeigt Aufnahmen, die am 1. Mai bei einem Fest der Nationen entstanden sind. Russische Soldaten posieren in ihren Uniformen für die Fotografen, in der Mitte steht ein orthodoxer Pfarrer. Daneben hängt das Foto einer Frau mit traditioneller Kopfbedeckung an einem Essensstand. Ein weiteres Bild zeigt eine Gruppe von Menschen in Tracht. Wie die meisten anderen Fotografien strahlen die Aufnahmen in buntesten Farben. Irritierend ist das Bild eines Hochzeitspaars in westlicher Kleidung, er im Anzug, sie im weißen Brautkleid. "Das habe ich dort öfter gesehen. Die westliche Mode ist dort bei Hochzeiten wahnsinnig beliebt. Obwohl die Paare ja nicht christlich getraut werden".

Überhaupt, so Röpers Eindruck, gehe es vor allem in den Städten sehr westlich zu. Die Gesellschaft habe sie als bunt gemischt, sehr offen und liebenswürdig erlebt. Obwohl die Mehrheit in beiden Ländern Moslems seien, spiele die Religion kaum eine Rolle in der Öffentlichkeit.

Für den ausgeprägten Tourismus dagegen sind die historischen Gotteshäuser aller Religionen ein wichtiger Anziehungspunkt. Dementsprechen habe man in den vergangenen Jahren die teils verfallenen Gebäude restauriert. Auch dort hat Röper fotografiert, es sind tolle Bilder, die die Pracht vergangener Jahrhunderte und die frühere Bedeutung der Region zeigen. Und dann ist da noch die Natur, nicht minder farbenfroh ist. Zu sehen sind Aufnahmen aus einem Gebirge, mit gelben, orangenen und vor allem rötlichen Steinen und Felsen. Beeindruckend auch die Aufnahme einer Sanddüne mitten in der Steppe. Zu sehen gibt es also einiges, in Röpers Garten.

Ausstellung "Von Almaty nach Chiwa - Land und Leute entlang der Seidenstraße" von Ulrike Röper, Galerie im Garten, Stadelbergerstraße 8, Fürstenfeldbruck. Vernissage am Donnerstag, 31. Mai, 16 bis 17 Uhr, danach zu sehen am Freitag und Samstag, jeweils von 16 bis 18 Uhr, allerdings nur bei gutem Wetter

© SZ vom 30.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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