Auftakt zum Volksfest:Puchheim feiert

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Am Eröffnungswochenende bietet das Volksfest schon viel: einen bunten Festzug, zahlreiche Besucher und einen Bürgermeister, der mit zwei Schlägen das erste Fass anzapft

Von Karl-Wilhelm Götte, Puchheim

Sonnenschein, natürlich. Das Wetter passt wie immer beim Start des Puchheimer Volksfestes. Der Festzug mit dem eindrucksvollen Vierer-Gespann der Paulaner-Brauerei kommt am Festplatz an, als der Biergarten draußen schon voll besetzt ist. Die Festzugsteilnehmer der 37 Vereine, Initiativen und Parteien drängen ins Festzelt. Nachdem das Puchheimer Blasorchester, das dem Festzug vorneweg marschiert ist, auf der Bühne im Zelt Platz genommen hat, ist die Ismaninger Blaskapelle mit einem Standkonzert dran. Dabei drehen sich schon die Fahrgeschäfte in schwindliger Höhe.

Der Festzug erlebt an der Ecke Birken-/Buchenstraße ein Novum. Vor einer kleinen Tribüne steht das Moderatorenduo Ramona Weiß und Manfred Bogner und kommentiert für die Zuschauer ringsherum die vorbeiziehenden Gruppierungen. "Norbert Seidl führt die Pferdl an", sagt Weiß, als der Puchheimer Bürgermeister aus der Prominentenreihe mit Festwirt Mörz, Volksfestreferent Thomas Hofschuster und dem Landtagsabgeordneten Benjamin Miskowitsch kurzfristig ausschert und allein vor dem Paulaner-Gespann herläuft. Die Schützengesellschaft, die Gamsjäger und das ZaP, des Zentrum aller Puchheimer, zieht mit einem bunt geschmückten Handwagen vorbei. Der Deutsch-Finnische Club wedelt heftig mit finnischen Fahnen, dahinter kommen die Feuerwehren aus beiden Ortsteilen. Schön anzuschauen sind die Marschiererinnen und Marschierer des Obst- und Gartenbauvereins mit einem Wagen voller Blumen. Die Vereinskinder sind mit Rollern dabei und mit Körbchen vorne drauf mit bunten Blumen drin. Noch besser: die Kinder verteilen auch Bonbons an die anderen Kleinen am Straßenrand.

An der Birkenstraße 6 feiern die Anwohner an der Straße und schenken gerade den vorbeikommenden Grünen mit dem Obergrünen Manfred Sengl Schnaps ein. Die anderen politischen Parteien machen sich auch bemerkbar. Etwas verloren kommt die Junge Union daher. Weil der dritte JU-ler fehlt, muss ein älterer Mann mit Bart das Transparent mittragen. Das Highlight in der Birkenstraße sind sicherlich die jungen Judoka des FC Puchheim. Zieht doch ein VW-Bus einen größeren Mattenwagen hinter sich her. An der Tribüne hält er, und die Kinder zeigen emsig ihr Können. "Sie sehen verschiedene Hüftwürfe", erläutert FCP-Judochef Jens Liebold den Beifall klatschenden Zuschauern die spektakulären Darbietungen.

Die riesigen Abordnungen der drei Puchheimer Sportvereine, der FC in Rot, die Sportfreunde in Blau und der SV Puchheim-Ort in Grün brauchen noch einige Zeit, um zum Festplatz zu gelangen. Dort bringt Festwirt Jochen Mörz seine Mannschaft in Stellung, als sich das 1500-Personen-Zelt nach und nach füllt. "Alles ist gelungen", schwärmt er schon am zweiten Tag des Festes. Am Abend zuvor hatte Rathauschef Seidl gewohnt sicher das erste Fass Bier angezapft. "Zwei Schläge waren es", weiß Mörz zu berichten. Der Wirt ist zufrieden "und die Schausteller auch", versichert er, als die große Kapelle des Musikvereins Eichenau gerade mit dem schmissigen Marsch "Schloss Leuchtenburg" ins Zelt einzieht.

Draußen an den Buden und Fahrgeschäften hat der Trubel noch zugenommen. Im Kinderkarussell - diesmal nicht nur mit diversen Autos und Motorrädern, sondern auch klimaschutzmäßig mit einem Segelboot ausgestattet - ist kein Platz mehr frei. Beim "Mondlift" rasen die Kabinen kopfüber mit enormer Geschwindigkeit herum und der "Bayernstar", das Kettenkarussell, das sich etwa 20 Meter in die Lüfte hebt, um dann zu kreisen, flößt Respekt ein. Bei all diesen schönen Bildern kann auch Bürgermeister Seidl nur strahlen. "Schön, wenn die ganze Stadt dabei ist und sich so präsentiert", sagt er, und die Stimme wirkt schon angegriffen. Dabei muss er noch neun Tage durchhalten und schon am Sonntag zusammen mit seinen zwei Stellvertretern Rainer Zöller und Thomas Salcher drei Stunden lang den versprochenen "Bürgermeister-Rikscha-Service" von der Lochhauser Straße zum Volksfestplatz überstehen.

© SZ vom 08.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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