Auf zwei Rädern:Hügeliger Rundkurs

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Und los geht's: Radler starten zur Rundtour, die der Interessenverein Gröbenzell abgesteckt hat; rechts: Bürgermeister Martin Schäfer. (Foto: Günther Reger)

Das Volksradeln in Gröbenzell erfreut sich großer Beliebtheit. Mehr als 360 Startkarten werden ausgegeben

Von Karl-Wilhelm Götte, Gröbenzell

Die ersten Radler sind schon vor der offiziellen Startzeit um neun Uhr vor der Startkartenausgabe Schlange gestanden. Lucia Amft und Janina Löblein haben sich Zeit gelassen. Sie tauchen beim Volksradeln des Interessenvereins Gröbenzell (IVG) erst um elf Uhr, kurz vor Startschluss, auf. "Wir mussten noch ausschlafen", sagten die beiden 23 Jahre alten Frauen gut gelaunt. Sie blicken kurz auf den Streckenplan, schwingen sich auf ihre Räder und fahren den gelben Pfeilen nach aus der Rathausstraße hinaus erst einmal in den Gröbenzeller Norden. 30 Kilometer wollen die beiden Hobbyradlerinnen hinter sich bringen. Sie gehören zur rekordverdächtigen Teilnehmerzahl, die sich am sonnigen und warmen Sonntagmorgen auf die 20- und 30-Kilometer-Strecke begeben haben.

"Wir haben jetzt 360 Startkarten ausgegeben", sagt Marina Kinzel, die IVG-Vorsitzende, spürbar zufrieden mit der Resonanz bei der 39. Auflage des Volksradelns.

Familie Götzinger aus Olching wartet noch auf den Papa, der seinen Fahrradhelm vergessen hat. Gerade biegt er um die Ecke. Dann geht's los mit Tochter und Freundin auf die 20-Kilometer-Runde. Die letzten fahren los, die ersten Radler treffen schon wieder am Ziel ein und geben ihre von den Kontrollposten abgestempelten Startkarte ab. Abkürzungen sind so ausgeschlossen.

Der erste 30-Kilometer-Radler ist Josef Birner, der kurz vor elf Uhr eintrifft. "Eine schöne Strecke ohne gefährliche Stellen", schwärmt Birner. Im Graßlfinger Moos am Gasthof Haderecker vorbei ist er nach Bergkirchen gefahren. "Das Gebiet hinter Bergkirchen habe ich noch gar nicht gekannt", erzählt der 68-jährige Gröbenzeller. "Da bin ich dem IVG sehr dankbar." Birner vermutet, dass er schon 25 Mal beim Volksradeln dabei gewesen ist. Überrascht hat ihn, dass es "diesmal erstaunlich hügelig gewesen ist". Trotzdem hat Birner die 30 Kilometer in einer zeit deutlich unter zwei Stunden bewältigt.

Marina Kinzel hat mit den Vorstandskolleginnen und -kollegen beide Strecken, die Routenplaner Klaus Brückner ausgesucht hat, im April abgefahren. "Die 20 Kilometer sind total flach", berichtet sie von ihrer Probefahrt. "Die längere Strecke ist sportlicher, weil hügeliger". Bei Kreuzholzhausen habe man einen sehr schönen Fernblick auf den Münchner Olympiaturm. Beeindruckt hat nicht nur Kinzel die Bisonherde, die die Radler unterwegs zu Gesicht bekommen. "Da ist ein riesiger Büffel dabei", sagt Kinzel begeistert.

Helene ist die erste Frau, die von der 30-Kilometer-Runde zurückkommt. Sie wirkt gar nicht angestrengt. Die Gröbenzellerin ist seit Jahrzehnten Stammgast beim Volksradeln. "Ich war auch schon beim ersten Mal dabei", sagt Helene. "Da sind wir noch mit Papierblumen an den Rädern losgefahren." Anja Loibl und ihre Kinder Annemarie, zwölf, und Simon, 15 Jahre alt, warten noch auf Vater Markus und Schwester Lucia, die noch beim Gottesdienst in der nahen Kirche sind. Das Quintett geht mit den letzten Radlern auf die 30-Kilometer-Tour. "Wir radeln gemütlich", lautet Anja Loibls Vorgabe an die Familie.

Sie wollen aber auch um spätestens 13.30 Uhr zurück sein, wenn die mit Spannung erwartete Tombola mit den Startkarten im Lostopf beginnt. Die Preise werden schon vorher von den Radlern inspiziert. Drei Fahrräder, ein Mountainbike, ein Tourenfahrrad und ein Kinderfahrrad, stehen als Hauptpreise auf einem Anhänger. Boccia-Kugeln, Restaurantgutscheine und Räderwechsel in einem Autohaus sind auch zu gewinnen, ebenso viele Blumen. Der Wind weht gerade einige schöne Gestecke um.

© SZ vom 03.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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