Anstieg der Einsatzzahlen:Schnellere Hilfe an der A 8

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Wegen höherer Einsatzzahlen wird eine neue Rettungswache benötigt

Von Ingrid Hügenell, Olching

Im Bereich der Rettungswachen Fürstenfeldbruck und Dachau sind die Einsatzzahlen stark angestiegen. Grund sei vor allem das starke Bevölkerungswachstum, erklärt Michael Ott, stellvertretender Geschäftsleiter des Rettungszweckverbands der vier Landkreis Fürstenfeldbruck, Dachau, Landsberg am Lech und Starnberg. Um die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von zwölf Minuten einhalten zu können, sollen im Bereich des Zweckverbands zwei neue Rettungsfahrzeuge installiert werden - eines im Landkreis Landsberg am Lech, eines in einer neuen Rettungswache im Bereich der Gewerbegebiete Gada (Gemeinde Bergkirchen) und Geiselbullach (Gemeinde Olching). Die Hilfsfrist schreibt vor, dass ein Kranker oder Verletzter binnen zwölf Minuten ärztliche Hilfe erhalten muss. Im Landkreis Fürstenfeldbruck wird die Frist noch in mehr als 95 Prozent der Fälle eingehalten. Dennoch seien mehr Rettungsfahrzeuge nötig. Das habe ein Gutachten ergeben, das der Zweckverband wegen der starken Zunahme der Einsätze außer der Reihe in Auftrag gebeben hat, erklärt Ott.

Der Zweckverband hat Ott zufolge die neue Wache ausgeschrieben. Sie soll täglich von 9 bis 21 Uhr besetzt sein. Der Standort in einem der beiden Gewerbegebiete wurde ausgewählt, weil von dort aus sowohl die Bundesstraße 471 als auch die Autobahn A 8 schnell erreicht werden können. Auch für die Gewerbebetriebe und die Gemeinden stellt die neue Wache eine Verbesserung dar. Rettungsdienste wie das Rote Kreuz oder die Johanniter konnten sich bewerben, erklärt Ott. Ein Ergebnis gibt es bereits, es ist aber noch nicht offiziell.

Der Zweckverband beauftragt den Rettungsdienst mit der Einrichtung der gesamten Infrastruktur: Der Bereitstellung des Wagens samt Personal und der Anmietung oder Errichtung von Räumen mit einer Sanitäranlage, in denen die Sanitäter sich zwischen den Einsätzen aufhalten können. Dabei könne es sich auch um einen Container handeln. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen. Sie belaufen sich Ott zufolge auf einen mittleren sechsstelligen Betrag. Es handelt sich allerdings nur um eine Interimslösung. Denn im Jahr 2019 wird das nächste reguläre Gutachten zur Situation des Rettungsdienstes im Zweckverband erstellt. Möglicherweise ändert sich dann der Standort.

Sowohl der Olchinger Stadtrat Maximilian Gigl (CSU) als auch der CSU-Landtagskandidat im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost, Benjamin Miskowitsch, begrüßen einer Mitteilung zufolge die Rettungswache in Geiselbullach. Miskowitsch sprach von einer "positiven Ergänzung der rettungsdienstlichen Versorgung".

Besonders stark sind die Einsatzzahlen im Landkreis Dachau gestiegen - von 4665 im Jahr 2012 auf 6398 im Jahr 2016. "Das ist eine Steigerung um 37 Prozent", sagt Michael Ott. Deshalb werde die Hilfsfrist im Bereich Odelzhausen nur noch in 78 Prozent der Fälle eingehalten. Um die Situation dort zu verbessern, sei die Rettungswache Altomünster nun sieben Tage pro Woche von 7 bis 24 Uhr besetzt, erklärt Ott. Bisher seien wochentags von 8 bis 21 Uhr und sonntags von 10 bis 21 Uhr Rettungskräfte im Einsatz gewesen. "Das sind 30 Stunden mehr - eine erhebliche Verbesserung."

© SZ vom 17.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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