Am Olchinger Bahnhof:Lebensgefährliche Selfies

In der Nähe des Olchinger Bahnhofes kam es zu der unfassbaren Mutprobe. (Foto: Günther Reger)

Zwei 13 Jahre alte Mädchen fotografieren sich auf den Gleisen

Von andreas ostermeier, Olching

Ein "Selfie" auf dem Bahngleis, möglichst, wenn ein Zug kommt. Diesen lebensgefährlichen Kick haben am vergangenen Mittwochabend auch zwei 13-jährige Mädchen nahe dem Olchinger Bahnhof gesucht. Wie die Polizei mitteilt, beobachteten zwei Mitarbeiter der DB-Sicherheit um etwa 18.15 Uhr zwei Mädchen, die im Ferngleis, wo auch der ICE fährt, "Selfies" machten, sich also mit einem Smartphone fotografierten. Die beiden DB-Mitarbeiter sprachen die Mädchen an. Diese liefen daraufhin weg, konnten aber kurze Zeit später erwischt werden. Die Gleise waren in der Zeit von 18.24 bis 18.36 Uhr vollkommen für den Zugverkehr gesperrt, was die Bahn immer mache, wenn sich Kinder im Gleisbereich aufhielten, sagte Bahn-Sprecher Bernd Honerkamp. Die beiden Mädchen sind nicht die einzigen, die sich zu den lebensgefährlichen Fotos hinreißen lassen.

In letzter Zeit wird vermehrt darüber berichtet, dass sich Jugendliche, vor allem sind es Mädchen, dieser Gefahr aussetzen. Und einige haben das Fotografieren im Gleisbereich mit dem Leben bezahlt. Nach Aussage von Honerkamp kam es beispielsweise im vergangenen Jahr auf einer Zugstrecke im Allgäu zu einem tödlichen Unfall, als Jugendliche auf einem Gleis Selfies anfertigten. Dabei wurde ein Mädchen von einem Zug erfasst und getötet. Das zweite Mädchen konnte die Gleise gerade noch verlassen und sich so retten. Im Fall der beiden Mädchen in Olching ist glücklicherweise niemand zu Schaden gekommen. Die Bahn prüft aber, ob sie von den Eltern Schadensersatz wegen der Gleissperrung fordert. Das Betreten von Bahngleisen ist sehr gefährlich und deshalb auch verboten. Oft ist das Herannahen eines Zuges kaum zu hören.

© SZ vom 03.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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