Der Verkehrsausschuss (VA) für die Gemeinden im nordwestlichen Landkreis Fürstenfeldbruck pocht unablässig auf die Einführung eines durchgängigen Stundentaktes der Regionalzughalte an allen Werktagen an den Haltestellen Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf. Seit dem Rücktritt von Hans Reichhart Anfang Februar ist Kerstin Schreyer Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr. Damit sich die neue Verkehrsministerin umgehend auch um die Durchsetzung dieser Forderung kümmert und die Angelegenheit durch den Amtswechsel nicht etwa zur Seite geschoben wird, haben Vertreter an die einen "Dringlichkeitsbrief" an die Ministerin geschrieben, namentlich die Vorsitzenden, Bürgermeister Paul Dosch (Althegnenberg) und Franz Robeller (Hattenhofen), sowie Josef Heckl, auch als Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf, und der ehrenamtlich tätige Geschäftsführer Alfred Beheim. Daran angehängt sind auch alle Schriftstücke, wie zum Beispiel die Petition an den Landtag im Jahre 2018 und die daraufhin eigentlich sehr positiv stimmende Zusage, anhand derer man nachvollziehen kann, welch mühevollen Kampf der VA bislang mit schrittweise kleinen Erfolgen schon ausgefochten hat.
"Wir werden nicht locker lassen, bis wir unser Ziel erreicht haben", so Beheim. Erkennbar wird in der Eingabe aus Sicht des VA auch die "Hinhaltepolitik" der Staatsregierung und wie immer wieder mit anderen Argumenten um Verständnis für weiteres Zuwarten geworben wird. "Unser Anliegen ist von ausgesprochen hoher Dringlichkeit", denn man werde mittlerweile schon mehr als 20 Jahre immer wieder mit verschiedenen Argumenten vertröstet", heißt es in dem Schreiben. Auf die im Februar 2018 an den bayerischen Landtag gerichtete Petition habe der zuständige Ausschuss beschlossen, der Forderung "soweit irgend möglich" nachzukommen.
Bis zum Dezember 2018 seien dann zwar fünf weitere Zughalte an den drei Bahnhöfen eingerichtet worden, die sich jedoch allesamt auf die Nachtstunden konzentrierten. "Weitere wesentliche Lücken wurden jedoch nicht geschlossen", beklagt der VA. Von München und auch von Augsburg aus hätten vor allem Teilzeitbeschäftigte in der Zeit von 13 bis 15 Uhr keine Möglichkeit, mit der Bahn zeitgerecht nach Hause zu fahren. Überdies gebe es kein Zugangebot für Schüler aus den drei Gemeinden, die in Augsburg oder Mering zur Schule gehen, in der Zeit von kurz nach 15 bis 17.15 Uhr mit dem Fugger-Express heimzufahren, weil die Züge in ihren Wohnorten nicht halten. "Das mit unseren langjährigen Bemühungen und mit dem Ergebnis der Petition verfolgte Ziel ist somit noch lange nicht erreicht", so das Fazit des VA. Umweltschädigende Autofahrten seien die Folge und dem stetigen Zuzug in den drei Kommunen werde man sicher auch nicht gerecht.
"Wir halten strikt am durchgängigen Stundentakt an allen Wochentagen fest", betont Beheim und verweist auf "zwei wesentliche Aussagen der bayerischen Staatskanzlei". Danach seien für den Stundentakt auf allen drei Bahnhöfen schon jetzt die Voraussetzungen gegeben und man würde auch kein zusätzliches Zugmaterial benötigen. Man müsste also nicht zuwarten, bis irgendwann die zweite Stammstrecke fertiggestellt sei, wie seitens der Verantwortlichen oft argumentiert werde. Überdies sei damit ein ausdrücklicher Auftrag an die Adresse der planenden Einrichtungen ergangen, "situativ alle Möglichkeiten für eine frühere Einrichtung der zusätzlichen Zughalte auszunutzen". An Ministerin Schreyer richtet der VA die Bitte, "dringend und persönlich, dem aus der Entscheidung über die Petition resultierenden Auftrag, die drei Bahnhöfe mit einem durchgängigen Stundentakt auszustatten, entsprechenden Nachdruck zu verleihen". Zudem ergeht die Einladung zu einem Gespräch vor Ort.