Althegnenberg:Dauerbrenner Bergmüllerareal

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Auf der Bürgerversammlung wird Ärger wegen des Stillstands laut

Von Manfred Amann, Althegnenberg

Eine durchaus erfreuliche Bilanz hat Paul Dosch von der Bürgerinitiative nach sechs Jahren als Gemeindechef in seiner letzten Bürgerversammlung vorgelegt. Als der Bürgermeister am Freitag den etwa 150 Besuchern eröffnet hatte, dass der Schuldenberg von 1,7 Millionen im Jahr 2005 bis auf knapp 60 000 Euro abgebaut und die Gemeinde bis Ende 2020 schuldenfrei sei, gab es anhaltenden Applaus. Bedauerlich fand Dosch, dass die Kanalsanierung nur schleppend vorankam. Nach dem Abschluss der Arbeiten werde die Gemeinde laut Aussagen vom Wasserwirtschaftsamt jedoch "eine der wenigen Kommunen mit einem Kanalnetz auf dem neuesten Stand" sein.

Bürgermeister Paul Dosch tritt 2020 nicht mehr an. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Hauptthema in der Aussprache war die Bebauung des ehemaligen Bergmüller-Anwesens in der Ortsmitte. Landrat Thomas Karmasin, direkt von einem Bürger angesprochen, "dachte, die Sache sei längst geklärt". Es sollte doch möglich sein, auf dem seit 1997 aufgelassenen Anwesen, das 1999 an die Sparkasse Fürstenfeldbruck ging, endlich eine ordentliche Ortsmitte zu schaffen, sagte der Bürger. "Ich habe früher in dem alten Gasthaus getanzt und möchte es noch erleben, dass dort wieder Gebäude stehen." Laut Dosch wird derzeit an einer Änderung des Bebauungsplans gearbeitet, da sich das Denkmalamt gegen die geplante Häuserhöhe ausgesprochen habe. "Es gibt zwei Investoren, das Hauptproblem ist, dass aus Denkmalschutzgründen der Bau von Häusern mit Erdgeschoss, zwei Stockwerken und Dachgeschoss abgelehnt wird und stattdessen nur ein Stockwerk mit Dachgeschoss über dem Erdgeschoss zugelassen werden soll", so der Gemeindechef. Auch Altbürgermeister Helmut Hilscher schimpfte über die ewige Hängepartie und sprach von einem "jahrzehntelangen Schandfleck", den man nun endlich beseitigen solle. Beklagt wurde zudem, dass nebenan ein Abbruchunternehmen mit wild abgestellten Geräten und Materialien das Gelände in der Ortsmitte verschandele. Angemahnt wurde überdies, auf dem Bergmüllergelände nicht nur Wohnungen zu errichten, sondern wie früher auch Geschäfte, "damit Althegnenberg nicht zu einem reinen Schlafdorf wird". Laut Bürgermeister Dosch war bei den Planungen stets klar, dass straßenseitig im Erdgeschoss Platz für Läden, Praxen und eventuell einen Gastronomiebetrieb geschaffen wird.

Ein Besucher erkundigte sich über Probleme in der Kläranlage, woraufhin der Rathauschef erklärte, dass bei einer Kontrolle einer der Messwerte extrem hoch gewesen sei. Ein Ingenieurbüro sei der Ursache aber bereits auf der Spur. So lange der Fehler nicht behoben sei, könne die Gemeinde kein Bauland ausweisen.

Viel zu schleppend voran kommt aus Sicht eines Bürgers die Entscheidung über den Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Hörbach im Bereich der alten Schule. Dazu wird es laut Dosch in Kürze ein Gespräch mit der Kreisbaubehörde im Landratsamt geben.

© SZ vom 15.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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