Energiewende:Viel Platz für Windräder

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Tobias Lexhaller von der Bürgerenergiegenossenschaft "Sonnensegler" stellt in Alling mögliche Standorte vor.

Von Manfred Amann, Alling

Im Umland von Alling gibt es bezogen auf die geforderten Mindestabstände zur Wohnbebauung zwölf mögliche Standorte für Windkraftanlagen, vier davon befinden sich auf Gemeindegebiet. Außerdem gibt es einige Flächen, die für große Solarparks oder für Agri-Photovoltaikanlagen geeignet sind. Die Bürgerenergiegenossenschaft Sonnensegler, die im Landkreis die Energiewende zügig voranbringen will, hat Interesse, das eine oder andere Projekt zu realisieren und hofft nun, eine Ortsgruppe Alling gründen zu können, die sich in der Gemeinde um Möglichkeiten zur Umsetzung kümmert, Mitglieder gewinnt und zum gegebenen Zeitpunkt auch hilft, Genossen zu finden, die mit dem Erwerb von Anteilen die Umsetzung von Planungen mitfinanzieren.

Auf der ersten Informationsveranstaltung, zu der Jürgen Klenk als Mitglied der Genossenschaft ins Allinger Bürgerhaus eingeladen hatte, appellierte der ehrenamtliche Vorstand der Sonnensegler, Tobias Lexhaller, an Bürger und Politiker, die Chance zu erkennen und zu ergreifen, die der gemeinschaftliche Aufbau einer Energieversorgung für die Kommune und ihre Bewohner bietet, wenn die Wertschöpfung vor Ort bleibt und Gewinne nicht von Konzernen und Groß-Investoren eingestrichen werden. "Wir haben mittlerweile 250 Mitglieder, darunter auch Bürgermeister aus dem Landkreis und Landrat Thomas Karmasin, und die Gründung von Ortsgruppen im Landkreis ist mit aktuell sieben gut angelaufen", sagte Lexhaller.

"Jede Anlage zählt, wir müssen aber endlich anfangen."

Neulich in Mammendorf hätten sich überraschend acht Bürgermeister und eine Vielzahl von Gemeinderäten eingefunden, um aus erster Hand zu erfahren, was die Sonnensegler antreibt und welche Vorstellungen sie hätten. "Und wenn alle mitmachen, schaffen wird das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wir sind keine Investoren, sondern ein Bürgerzusammenschluss, der Möglichkeiten schnell umsetzen will, denn es drängt die Zeit." Bis ein Windrad steht, vergingen durchschnittlich vier Jahre, eine PV-Anlage könne in zwei Jahren Strom erzeugen.

"Jede Anlage zählt, wir müssen aber endlich anfangen." Die für Windräder geeigneten Flächen umringen Alling von Ost über Süd nach West. Vier davon befinden sich auf Allinger Grund, die übrigen grenznah auf Fluren von Puchheim, Germering, Gilching, Schöngeising und Fürstenfeldbruck. Manches Windrad könnte also auch als interkommunales Projekt entstehen. Im Nordbereich von Alling können keine Windkraftanlagen errichtet werden, weil zu dem links der Bundesstraße 2, Richtung Fürstenfeldbruck, arbeitenden Geophysikalischen Observatorium ein Abstand von rund drei Kilometern einzuhalten ist.

Da Lexhaller eingangs aufgezeigt hatte, dass laut der vom Landratsamt in Auftrag gegebenen Energiebilanz für Alling zwei Windräder von 77 im Landkreis angeregt worden seien, mahnte ein Besucher, nicht gegen die Politik zu arbeiten und alle Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen, "damit Alling nicht rundum verspargelt wird". Die Antwort des "Sonnenseglers", er zeige nur die Potenziale auf, womit nicht gesagt sei, dass alle Standorte zum Beispiel aus artenschutzrechtlichen Gründen oder auch aus Sicht des Luftamtes, das die Überflughöhen für den Geschäftsflugplatz Oberpfaffenhofen festlegt, tatsächlich nicht Frage kommen, belohnten die meisten Zuhörer mit Applaus.

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