Widerstand aus der Bevölkerung:Unterschriften für den Sportplatz

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Ein neuer Kindergarten auf Kosten des Sportplatzes? Diese Frage spaltet derzeit die Allinger. (Foto: Carmen Voxbrunner)

In Alling wollen Aktivisten mit einer Unterschriftenaktion ein Bürgerbegehren gegen einen geplanten Kindergarten erreichen.

Von Manfred Amann, Alling

Lange nach den Beschlüssen des alten und neuen Gemeinderates von Alling, auf dem innerörtlichen Sportplatz ein neues Kindergartengebäude zu errichten, formiert sich erneut Widerstand. Nachdem das Vorhaben in der Bevölkerung immer wieder kritisiert worden ist und der Missmut über die Entscheidung mehrmals mit plakatähnlichen Protestschriften am Zaun entlang der Antoni-Straße offen zu Ausdruck gebracht worden war, haben am vergangenen Wochenende Robert Schröder, Peter Schreiner und Hubert Utz begonnen, Unterschriften für ein Bürgerbegehren zu sammeln. Sie wollen mit einem Bürgerentscheid erreichen, dass die Gemeinde den beliebten Sportplatz unangetastet lässt und stattdessen andere Möglichkeiten zur Erweiterung des Angebotes für die Kinderbetreuung ausschöpft.

"In der Bevölkerung trifft unser Vorhaben auf sehr positive Resonanz", erklärt dazu Schröder. Manche Bürger hätten mit einem "endlich" zum Ausdruck gebracht, dass es höchste Zeit sei, das Projekt zu stoppen. Die Frage, die in einem Bürgerentscheid gestellt werden soll, lautet: "Sind Sie dafür, dass der Allinger Schulsportplatz in seiner Funktion als Sport- und Freizeitstätte erhalten bleibt, insbesondere nicht bebaut wird" Als Begründung führen die Aktivisten an, dass der Sportplatz seit jeher von zentraler Bedeutung für das Dorfleben in Alling sei. Er werde insbesondere für den Pausen- und Sportbetrieb der Grundschule und von den angrenzenden Kinderbetreuungseinrichtungen genutzt, ferner für den Trainingsbetrieb einiger Abteilungen des TSV Alling, als öffentlich zugänglicher Spiel- und Bolzplatz und als sozialer Treffpunkt der Dorfjugend. Zudem werde der Platz für kulturelle Veranstaltungen wie dem Aufstellen des Maibaumes, dem Neujahrsschießen der Böllerschützen genutzt und ermögliche Bürgern diverse Freizeitaktivitäten.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens vertreten die Meinung, dass es für den von der Gemeinde Alling geplanten sechsgruppigen Kindergarten auf dem Sportplatzgelände bessere Alternativen gibt. Ihrer Ansicht nach wäre es trotz bereits entstandener Planungskosten besser und deutlich preiswerter, dezentral an den bestehenden Standorten der Kindergärten in Alling und Biburg zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten zum Beispiel in Form von Aus- und Anbauten zu schaffen. "Außerdem hat die Gemeinde auf der Grundlage eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses einen Wald- beziehungsweise Naturkindergarten auf den Weg gebracht", heißt es in einer Mitteilung. Die Kosten für das kritisierte Projekt belaufen sich auf mindestens 6.5 Millionen Euro, könnten sich aufgrund der gestiegenen Materialpreise jedoch noch höher ausfallen.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens können auf die Unterstützung der Allinger Bürgervereinigung (ABV), der Bürgerschaft Alling (BsA), von Bündnis 90/die Grünen sowie durch den TSV Alling bauen. Darüber hinaus setzen sich auch die Gemeinderäte Anna Borawski-Utz (Referentin für Junge Generation / Bildungseinrichtung), Ingrid Schilling (Referentin für Sport), Simone Stenzer (Referentin für Kultur / Gemeindepartnerschaft) und Andreas Lang (Referent für Bau und Umsetzung von Bebauungsplänen) für das Anliegen der Initiatoren ein. Wer das Bürgerbegehren durch eine Unterschrift unterstützen möchte, hat laut Robert Schröder dazu in den nächsten Tagen noch Gelegenheit in Moni's Schreibwaren in der Griesstraße und im Allinger "Brotscherzerl" in der Hoflacher Straße. In Biburg kann man in Schuster's Hofladen unterschreiben.

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