Alling:Skepsis gegenüber einer Groß-Kita

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Vor der Bebauung des Sportplatzes mit einer Tagesstätte sollen die Bürger befragt werden. Die Gegner wissen sich zu atrikulieren.

Von Manfred Amann, Alling

Für die Befürworter der Planung gibt es zum Bau einer Kindertagesstätte für sechs Gruppen auf dem Bolz- und Schulsportplatz in Alling keine vernünftige Alternative. Auf einer Informationsveranstaltung in der Sporthalle vor etwa 60 Besuchern und etwa einer gleichen Anzahl, die online zusahen, erläuterte CSU-Bürgermeister Stefan Joachimsthaler, dass es aus Sicht einer Ratsmehrheit insbesondere aus zeitlichen und finanziellen Gründen zum Projekt keine Alternativen gebe und die von der Bürgerinitiative (BI) "Rettet den Allinger Schulsportplatz" gemachten Vorschläge kaum realisierbar seien. Das Ratsbegehren "Sichert die Kinderbetreuung der Gemeinde Alling", das von einer Mehrheit im Gemeinderat beschlossen worden sei, solle den Bürgern die Möglichkeit geben, objektiv zu entscheiden, sagte der Gemeindechef.

Thomas Muderlak (CSU) kritisierte die BI, weil diese die Konsequenzen für die Gemeinde nicht ausreichend berücksichtige. Sie könnten Alling in ein "Fiasko" stürzen, sollte sich das Bürgerbegehren zur Sportplatzrettung durchsetzen. Man würde nicht nur Planungskosten von 725.000 verlieren, sondern auch erhebliche Fördermittel. Auf jeden Fall würde die Schaffung notwendiger Betreuungsplätze zeitlich geschoben, so dass die kostspielige Unterbringung in Containern noch länger beibehalten werden müsste, befand dazu der Bürgermeister. Wie der Rathauschef ist Finanzreferent Muderlak überzeugt, dass nur das geplante Kinderhaus Generationen von Kindern glücklich machen werde.

In der Diskussion warnte eine Frau jedoch vor dem Bau einer Groß-Kita, weil Fachkräfte lieber in kleineren Tagesstätten arbeiteten als in einem riesigen Haus mit weit über hundert Kindern. Dies könne dazu führen, bei der Anwerbung von Fachpersonal ins Hintertreffen zu geraten. Zu dem Vorschlag der BI, das Kinderhaus in Biburg zu erweitern, führte der Allings Dritter Bürgermeister Florian Naßl (DG Biburg-Holzhausen) aus, dass es zu den Stoßzeiten schon jetzt erhebliche Verkehrsprobleme gebe. Außerdem sei es nicht sinnvoll in Biburg zu erweitern, um Allinger Kinder jeden Tag dorthin zu befördern. "Damit lösen wir das Bedarfsproblem des Hauptortes nicht", ergänzte der Rathauschef, der auch mit einer Stellungnahme von Grundschulrektorin Katharina Fürst aufwartete. Die Schulleiterin sprach sich dafür aus, des geplante Kinderhaus zu errichten, "um Platzprobleme schnell lösen zu können". Zudem ist sie der Meinung, dass der durch den Bau etwa halbierte Sportplatz für schulische Zwecke immer noch ausreichend wäre.

Joachimsthaler erinnerte an den langen Planungsprozess, in dem der Gemeinderat alle Entscheidungen einstimmig getroffen habe. "Die Planung ist abgeschlossen, wir könnten unmittelbar nach dem Bürgerentscheid mit dem Bau beginnen und so zügig neue Betreuungsplätze schaffen", sagte der Bürgermeister. Als besonderen Vorteil "um den uns andere Gemeinden beneiden", bezeichnete es Joachimsthaler, dass mit dem Neubau alle Betreuungseinrichtungen für Kinder wie bisher an einem Ort betrieben werden könnten, was insbesondere für Eltern mehrerer Kinder von Vorteil wäre.

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