Frühjahrsputz in München:Der Splitt muss weg

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Streusalz verflüchtigt sich, die Steinchen aber bleiben: Tonnenweise Splitt liegt noch auf Münchens Straßen. (Foto: dpa)

Der Winter geht, doch unter den Schuhen knirscht es noch: In vielen Straßen Münchens liegt zentimeterhoch der Splitt des Winterdienstes. Bis Ostern will die Stadtreinigung 40.000 Tonnen gesammelt haben. Was mit den Steinen passiert.

Von Pirmin Clossé

Langsam zieht sich der Winter zurück. Und was bleibt, ist der Splitt. Knapp 40 000 Tonnen hat der Winterdienst in den vergangenen Monaten auf Münchens Straßen und Gehwegen verteilt. Anders als das Streusalz, das sich mit dem Tauwetter verflüchtigt, muss der Splitt, der an manchen Stellen zentimeterdick auf den Wegen liegt, nun wieder eingesammelt und für eine neue Verwendung aufbereitet werden.

Dabei seien in diesem Winter mit den ständig wechselnden Frost- und Tauperioden große Teile des Splitts ohnehin schon von der normalen Straßenreinigung aufgekehrt worden, heißt es im zuständigen Baureferat. Der Rest werde nun mit dem traditionellen "Frühjahrsputz" beseitigt. "Ziel ist es normalerweise, bis Ostern fertig zu sein. Wir sind da aber natürlich vom Wetter abhängig", sagt eine Sprecherin. Kehre der Winter doch noch einmal zurück, müsse man schließlich erneut ausrücken.

Innerhalb des Mittleren Rings kümmert sich die Stadtreinigung um alle öffentlichen Verkehrsflächen, also auch um Plätze und Gehwege. In den umliegenden Gebieten werden dagegen nur die Straßen vom Splitt befreit. Für ihre Bürgersteige sind die Anwohner selbst zuständig.

Sind die gestreuten Steine erst einmal eingesammelt, greift das sogenannte Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Es schreibt vor, dass der Splitt nicht einfach im Müll landet, sondern stattdessen recycelt und wiederverwendet wird. Die Stadt hat dafür eine Firma beauftragt, denn zum Streuen sind die Steinchen nun ungeeignet. Die vorher scharfkantigen Körner haben sich nach einem Winter zu sehr abgenutzt. "Sie bieten nicht mehr die Griffigkeit, die man zum Schutz vor der Glätte braucht", sagt die Sprecherin des Baureferats.

Stattdessen wird der Splitt gereinigt und anschließend an Baufirmen verkauft. Dort kommt er beispielsweise beim Bau neuer Straßen zum Einsatz.

© SZ vom 19.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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